INSPIRATION

„Minimalismus ist der Schlüssel zu meiner Arbeit“ ‒ Nick Prideaux

Kurzprofil

Nick Prideaux ist ein australischer Fotograf, der aktuell in Paris lebt, jedoch auch lange in Melbourne, Peking, Tokio und Südostasien gearbeitet hat. Seine Fotografien wurden in Vanity Fair, GOOP, Vogue Germany, Fisheye oder Nowness veröffentlicht und seine Arbeiten wurden in London, Los Angeles, Melbourne, Montreal, Tokio und Bangkok ausgestellt. Im Interview verrät er, warum er eigentlich aus „aus künstlerischer Frustration“ zur Fotografie kam, was seine erste Kamera war und wie ihn sein Umzug nach Japan geprägt hat.

6 FRAGEN AN NICK PRIDEAUX

Kannst du uns ein wenig darüber erzählen, wie du zur Fotografie gekommen bist?   

Fotografie war schon immer Teil meines Lebens, und mein erster Job nach der Schule war in einem Kodak-Fotolabor. Ich habe dann an der Universität Film und Drehbuch studiert, aber irgendwann hat mich der ganze Aufwand und die langen Produktionszeiten gelangweilt. Aus künstlerischer Frustration habe ich dann öfter zur Kamera gegriffen, weil sich das einfach direkter und unmittelbarer anfühlte. 2011 bin ich nach Tokio gezogen und hatte das Gefühl, dass das der perfekte Moment war, um mein neues Leben dort zu dokumentieren und damit fing alles wirklich an.

Links: Porträt einer Frau hinter einem Glas Wasser, rechts: Nahaufnahme des Meeres bei Sonnenuntergang.

Foto: Nick Prideaux

Bitte erzähle uns etwas über deine Bilder. Was interessiert dich besonders? Wie wählst du Farben, Komposition, Themen usw. aus?

Meine Bilder sind wie ein Tagebuch, sie entstehen meistens aus den alltäglichen Momenten in meinem Leben. Ich habe kein spezielles Interesse, aber ich fühle mich zu bestimmten Farben und Szenen hingezogen, die in mir etwas auslösen. Oft ist das Licht dabei entscheidend, das in einem Raum etwas Interessantes macht und eine gewisse Ruhe ausstrahlt. Minimalismus ist der Schlüssel zu meiner Arbeit – ich nehme lieber etwas aus dem Bild heraus, als noch etwas hinzuzufügen. 

Woher kommt dieses Interesse? 

Ich denke, das hat mit meiner allgemeinen Sichtweise auf die Welt zu tun – dass der gegenwärtige Moment wichtig ist und die Ruhe, die damit einhergeht. Die Bilder, die ich schaffen möchte, sind oft ein Versuch, diese Ausgeglichenheit der Ruhe in der hektischen Welt, in der wir leben, einzufangen. 

Bett und Wasser in sanften Sepia-Sandfarben.

Foto: Nick Prideaux

Wie lässt du dich inspirieren? Und was inspiriert dich am meisten? Filme, Bücher oder Zeitschriften? Oder was dich umgibt?    

Ich habe das Kino schon immer geliebt, daher hat es einen großen Einfluss auf mein visuelles Verständnis. Ich habe an der Uni Film studiert und Film war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Darüber hinaus sind Fotobücher eine hervorragende Inspirationsquelle – es gibt nichts Vergleichbares zum gedruckten Bild, das einen motiviert, mit der Kamera nach draußen zu gehen. 

Was war deine erste Kamera?   

Die Nikon F2 meines Vaters.

Detailaufnahmen von Reiseerinnerungen, ruhige, sanfte Farben.

Foto: Nick Prideaux

Was sollten wir sonst noch über dich wissen?

Mein Name ist Nick Prideaux, ich bin ein australischer Fotograf und lebe derzeit in Paris, Frankreich. Aufgewachsen bin ich in Byron Bay, bevor ich nach Melbourne gezogen bin, um Filmemachen und Drehbuchschreiben zu studieren.

2011 bin ich nach Japan gezogen, um meine kreative Karriere fortzusetzen, und habe dort sechs Jahre gelebt, bevor ich nach Bangkok und schließlich nach Paris gezogen bin. Meine erste Fotopublikation „008“ erschien 2021 bei Setanta Books. Ich habe mit Kunden wie Marie Claire, Monocle Magazine, Ruinart Champagne, Leif Skincare, Google und Expedia zusammengearbeitet und in Städten wie London, Los Angeles, Melbourne, Montreal, Tokio und Bangkok ausgestellt.

Meine nächste Ausstellung und mein nächstes Buch mit dem Titel „Grace Land“ werden später in diesem Jahr, 2024, veröffentlicht. 

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