Herbst-Fotografie: So entstehen die schönsten Bilder vom Herbst

Von Andrea Bruchwitz - Fr, 14.10.2016 - 16:39

© Bart Heirweg | www.bartheirweg.com

Warme Rottöne, mystischer Nebel und einzigartige Lichtverhältnisse – der Herbst inspiriert zu eindrucksvollen Fotografien. Damit die Bilder auch gelingen, gibt es hier wertvolle Tipps zur Herbst-Fotografie rund um Motivwahl, Komposition und Kameraeinstellung. 

1. Der richtige Zeitpunkt für Herbst-Bilder  

Intensives Rot zieht sich malerisch durch die Landschaft, Birkenblätter strahlen in Goldgelb, Ahornblätter zeigen ihr tiefstes Orange – die Verfärbung der meisten Baumarten beginnt im Oktober, in der Hochphase des „Vollherbstes“. Der zehnte Monat eignet sich also optimal für eindrucksvolle Fotografien.

Die „goldene Stunde“ nutzen

Die sogenannte „goldene Stunde“ vor dem Sonnenuntergang ist der optimale Zeitpunkt für romantische Bilder in weichem Licht: Die Sonne erleuchtet den Himmel etwa eine Stunde lang in gleißenden Rottönen, bevor sie mit dem Horizont verschmilzt. Der Grund: In dieser „goldenen Stunde“ steht die Sonne bereits sehr tief, wodurch das Licht gestreut in die Erdatmosphäre eintritt. Die „Aerosole“ in der Luft, also Staubkörner, Wassertröpfchen, Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle, werden zum Leuchten gebracht. Ein weiterer Pluspunkt: Es entstehen lange Schatten, die dem Bild mehr Tiefe geben und Strukturen hervorheben. Die genaue Uhrzeit der „goldenen Stunde“ kann man mit diesen Blaue-Stunde-Rechnern herausfinden.

  

© Bart Heirweg | www.bartheirweg.com

Mystischer Nebel am frühen Morgen

Obwohl in kalten Nächten das frühe Aufstehen meist noch mühsamer ist, lohnt es sich: Nach Sonnenaufgang gibt es in flachen Gebieten die Chance, mystische Nebelschwaden abzulichten. Feine Tröpfchen bilden sich, Kontraste verschwimmen mit zunehmender Entfernung, das Bild scheint - vor allem mit Weitwinkelobjektiv - in die Unendlichkeit zu übergehen. Besonders beeindruckend ist es, wenn frischer Tau die Farben reflektiert. In den ersten zwei bis drei Stunden nach Sonnenaufgang zieht sich der dichteste Nebel durch die Landschaft – dann löst er sich auf.

Auch bei schlechtem Wetter fotografieren

An einem verregneten Tag findet man überraschende Motive wie spiegelnde Pfützen oder Makroaufnahmen von feuchten Blättern. Vor nassen Fensterscheiben entstehen mit einer offenen Blende tolle Bilder, etwa wenn der Bokeh-Effekt eingesetzt und der Hintergrund bewusst unscharf gestaltet wird. Dabei sollte die Blende so weit offen wie möglich sein. Tipp: Die Kamera mit einem Stativ fixieren, damit das Bild nicht verwackelt.

Sollte der Regen zu stark werden, kann man sich mit einem Regencape vor Nässe schützen oder einen Spezial-Regenschirm verwenden, den man am Körper befestigen kann. Alternativ kann man auch eine Plastiktüte um die Kamera wickeln und an der Stelle des Objektivs ein Loch ausschneiden, um die Kamera vor Feuchtigkeit zu schützen. Tipp: Es gibt auch wind- und wasserfeste Materialien. Wer seine Bilder auf der Terrasse oder dem Balkon platzieren möchte, kann den HD-Metal Print von WhiteWall als Kaschierung wählen. Der Druck ist unter Hitzeeinwirkung in die Spezialbeschichtung des Aluminiums eingebrannt – auch heißer Wasserdampf und ständige Temperaturschwankungen ändern nichts an der Farbqualität.

2. Mit Farben und Kontrasten spielen  

Der Herbst steht vor allem für eines: satte Farben. Die Kontraste, die im Naturspiel vorkommen, kann man wunderbar in Szene setzen. Tipp: Wenn das Bild etwas unterbelichtet ist, kommt das rötliche Blattwerk auf der tiefgrünen Wiese noch besser zur Geltung. Fotografien mit leuchtenden Farben kann man besonders auf einer glänzenden Fotoleinwand von WhiteWall in Szene setzen. Herbstbilder auf Leinwand haben eine höhere Farbbrillanz und wirken durch den Trägerrahmen hochästhetisch.

3. Herbst-Bilder: Komposition und Kameraeinstellung  

Ein Herbstwald ist voller Eindrücke, die sich außerhalb des eigenen Sichtfeldes befinden: Blickt man nach oben, entdeckt man leuchtende, rote Baumkronen, auf dem Boden sprießen kleine Naturkunstwerke, wie auffällig geformte Pilze. Bei Herbstwald-Bildern sollte man sich also Zeit nehmen, um die Umgebung genauer zu erkunden.

Auf eine ausbalancierte Komposition achten

Beim Fotografieren einer weiten Herbstlandschaft ist die Drittel-Regel eine gute Richtlinie: Das Bild wird horizontal und vertikal gedrittelt, dabei verläuft der Horizont idealerweise auf einer der beiden horizontalen Linien. Bei einem klassischen Landschaftsbild platziert man den Horizont meist auf der oberen Linie, um den Objekten im Vordergrund genügend Raum zu lassen. Tipp: Viele Kameras haben eine Einstellung, um die Linien als Raster einzublenden.

Etwas künstlerischer wird das Herbstbild durch eine eingesetzte Führungslinie, um den Blick des Betrachters zu lenken, etwa in Form einer geschlängelten Straße, einer Mauer oder eines Trampelpfades. Damit kann die klassische Drittel-Komposition aufgebrochen werden, dennoch bleibt das Bild stimmig.

Die richtige Kameraeinstellung wählen

Da das natürliche Licht im Herbst eher dunkel ist, sollte man den ISO Wert erhöhen. Achtung: Das Bild kann dadurch schnell körnig wirken, daher ist die Verwendung eines Stativs wichtig. Zudem sollte der Weißabgleich häufig kontrolliert werden, da sich das Wetter durchgehend verändert. Die Weißabgleich-Einstellungen mit dem Symbol „Wolken“ und „Schatten“ sorgen dafür, dass die Farben nicht zu kühl wirken. Alternativ kann dieser aber auch später im Bildbearbeitungsprogramm nachträglich korrigiert werden.

Extra-Tipps für makrofotografische Bilder vom Herbst

Besonders Tautropfen, Blätter und sprießende Blüten sind tolle Motive für die Makrofotografie. Dabei gilt es, immer möglichst helle Objekte vor kontrastreichem Hintergrund zu inszenieren. Damit die Komposition nicht zu eintönig ist, sollte das Motiv nicht mittig stehen, sondern dem Goldenen Schnitt folgen. Achtung: Für Makroaufnahmen benötigt man ein Objektiv mit hohem Abbildungsmaßstab, also mit einem Verhältnis von 1:1 oder 1:2. Der eigene Atem sorgt bereits für feine Verwacklungen, die auf der Fotografie sichtbar sind – daher sollte immer ein Stativ verwendet werden. Damit die Detailschärfe ihr volles Potential entfalten kann, kann als Kaschierung ein Foto auf Acrylglas als ultraHD-Abzug von WhiteWall gewählt werden. Die revolutionäre Technik ermöglicht gestochen scharfe Bilder mit gesteigerter Maximaldichte. Das Ergebnis ist eine doppelt so hohe Auflösung wie bei herkömmlich entwickelten Bildern – dadurch wird jedes noch so kleinste Detail des Makrofotos sichtbar.

4. Bilder vom Herbst mit Licht gestalten  

Das Licht ist ein wichtiges Gestaltungselement in der Herbstfotografie: Man kann mit Lichtreflexen und Spiegelungen auf der Wasseroberfläche arbeiten, den Lichteinfall für einen gewollten Schattenwurf wählen oder anspruchsvollere Bilder mit Gegenlicht kreieren.

Mit Gegenlicht entstehen künstlerische Herbst-Bilder

Grundsätzlich ist es in der Fotografie eher schwierig, gegen das Licht zu fotografieren. Im Automatikmodus verkürzt sich die Belichtungsdauer, der Vordergrund des Bildes erscheint zu dunkel. Der Trick besteht darin, einen Gegenstand zwischen Lichtquelle und Linse zu platzieren, etwa Silhouetten, Sträucher oder Blätter, bei denen ein verdunkelter Vordergrund als Stilmittel dient. Das Gegenlicht umspielt die Formen, Lichtstrahlen bahnen sich den Weg durchs Geäst und sorgen für eine einzigartige Stimmung. Die Blende kann dabei weit geöffnet oder aber stark geschlossen sein. Letzteres sorgt dafür, dass die Sonne wie ein strahlender, zackiger Stern wirkt.

Der Lichtwinkel bestimmt die Formgebung

Wenn die Lichtquelle hinter der Kamera liegt, kommen die Farben besser zur Geltung. Allerdings sollte man mit der Fokussierung dafür sorgen, dass das Bild nicht zu „flach“ wirkt. Tipp: Fällt das Licht von einem Seitenwinkel auf das Objekt, entstehen formgebende Schatten und Kontraste im Bild.

5. Inspirierende Herbst-Motive finden  

Idyllische Naturbilder im Wald, peitschende Wellen am Meer oder ein Fotoshooting im Park - den eigenen Ideen sind bei der Herbst-Fotografie keine Grenzen gesetzt.

Bilder von Bäumen und Blättern

Durch die facettenreichen Rottöne und verschiedensten Formen eignen sich Laubbäume ideal als Motiv, entweder makrofotografisch als Naturkunstwerk inszeniert oder weitläufig, um die Schönheit der Landschaftsszenerie zu zeigen.

Besonders eindrucksvoll ist die Fotografie eines Baumes, wenn man ihn als Foto auf Holz drucken lässt. Die feine Holzmaserung des Trägermaterials scheint durch und lässt Ihr Foto auf Holz lebendig wirken.

Nebelschwaden

Vor allem verschlafene Dörfer, umnebelte Häuser oder Spinnennetze vermitteln eine ehrfürchtige, mystische Atmosphäre.

© Bart Heirweg | www.bartheirweg.com

Fließendes Wasser

Wenn man eine längere Verschlusszeit einstellt und die Kamera auf einem Stativ platziert, kann fließendes Wasser in voller Bewegung dargestellt werden – die Szenerie drumherum bleibt gestochen scharf.

© Bart Heirweg | www.bartheirweg.com

Wenn solch kurze Belichtungszeiten aufgrund der hohen Helligkeit am Tag nicht möglich sind, kann man einen ND-Filter benutzen. Dieser ermöglicht auch lange Belichtungszeiten in der prallen Mittagssonne.

Reflexionen

In den frühen Morgenstunden, wenn der Wind still steht, kann man auf den Oberflächen von Seen und größeren Pfützen surreal anmutende Reflexionen festhalten.

Portrait-Fotografie im Herbst

Durch das weiche Herbstlicht kann man im Herbst tolle Portraits machen. Kleine Fältchen und Unebenheiten sind nicht zu sehen, während das warme Licht dem Hautton schmeichelt. Nützliche Accessoires für das Fotoshooting: Faltbarer Aufheller, falls zu wenig Licht vorhanden ist, Woll-Accessoires wie Mützen und Schals sowie Puder zum Mattieren.

Wanderwege

Ein kleiner Trampelpfad beinhaltet einen Hauch Romantik und symbolisiert die Frage: Wohin führt mein Weg? Was passiert an der nächsten Abzweigung?

© Bart Heirweg | www.bartheirweg.com

Geheimtipp: Orte mehrmals aufsuchen

Auch wenn das Laub im Oktober seine schönsten Farben zeigt, lohnt sich ein späterer Besuch im November oder Dezember, denn bereits nach kurzer Zeit kann sich das Waldstück verändern und eine neue Aussage haben. Der Herbst steht für ständigen Wandel, den man auf spannende Art und Weise in seinen Bildern festhalten kann. Mit diesen Tipps gelingt es, den Herbst in Bildern darzustellen - eine inspirierende Jahreszeit voller Farbreichtum, Emotionalität und Romantik. „Der Herbst ist immer unsere beste Zeit“, sprach schon der Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Das gilt auch für die künstlerische Fotografie.

Das Portfolio von Profi-Fotograf Bart Heirweg, der die hohe Qualität von WhiteWall schätzt und in diesem Beitrag durch seine außergewöhnlichen Fotografien vertreten ist, findet man auf www.bartheirweg.com.

Auch interessant: