Hundefotografie | Profi-Tipps von der Hundefotografin

Von WhiteWall Redaktion - Do, 14.11.2019 - 16:30

© Elke Vogelsang "All Good Dogs". Professionelle Hundefotografie.

Hunde sind lustige und lebendige Fotomotive und ein Fotoshooting mit Vierbeinern ist eine ganz besondere Herausforderung. Doch wie gelingt professionelle Hundefotografie? Worin liegen die Unterschiede zwischen Hundeportäts und Actionfotografie beziehungsweise Bewegungsfotos? Welche Kameraausrüstung brauchen Sie für ein gelungenes Hundefotoshooting und welche Kameraeinstellungen sind für diese Art der Tierfotografie zu empfehlen?

Die bekannte Hundefotografin und Tierfotografin Elke Vogelsang hat uns ihre Profi-Tipps und Erfahrungen für wunderschöne Actionfotos und Hundeportäts mit Charakter anvertraut.

 Durch eine Erkrankung ihres Mannes fand Elke Vogelsang zur Fotografie – als Ausgleich und Entspannung. Ihre Hunde fanden sich häufig als Motive vor der Kamera. Sie begann ein Ein-Bild-pro-Tag-Projekt, das zwei Jahre andauerte. Aus dem Hobby wurde Leidenschaft und aus der Leidenschaft ein Beruf, den sie nunmehr seit einigen Jahren als Profi-Fotografin erfolgreich ausübt. Ihr Mann, der wieder gesund und munter ist, steht ihr dabei unermüdlich und geduldig zur Seite.

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Hundefotografie als Porträt: Tipps für Aufnahmen im Studio

Im Gegensatz zur Actionfotografie, die meistens im Freien stattfindet und Ihre Hunde in der Bewegung einfängt, haben Sie im Studio kontrollierte Umstände und Lichtverhältnisse beim Fotoshooting. Hier können Sie thematische Schwerpunkte setzen und den Charakter Ihres Hundemodels besonders gut herausarbeiten. Entdecken Sie Ihren eigenen Stil und was Ihnen Freude bereitet!

Elke Vogelsangs Markenzeichen ist mittlerweile das lebendige, oft witzige Hunde-Portrait im Studio vor einem farbigen Hintergrund geworden. Doch auch für Aufnahmen im Freien hat Sie die nötige Erfahrung und Kameraausrüstung. Sie benutzt für Ihre Hundefotografie und andere Tierfotografie die spiegellose Systemkamera Fujifilm X-T3. Hierbei hat Sie eine Auswahl verschiedener Fujinon Kameraobjektive von Weitwinkel bis Teleobjektiv. Zudem Blitze für die Kamera (Fujifilm EF X-500)  und fürs Studio (Jinbei HD-610 HSS), sowie eine Octabox. In der Nachbearbeitung und Retusche bringt sie Korrekturen mit einem Bildbearbeitungsprogramm  in der Struktur des Hintergrundes an. Ihr Stil zeichnet sich nämlich durch ein Spiel von Motiv und Hintergrund aus.

© Elke Vogelsang. Ein farbiger Hintergund für Hundefotografie bringt Ihr Hundemodel zum Strahlen.

Schritt für Schritt: Hunde fotografien im Studio

1. Lernen Sie Hunde kennen!

Um in Berührung mit Hunden zu kommen und Erfahrungen zu sammeln, begeben Sie sich überall dorthin, wo Hunde zu finden sind: Im Tierheim, in der Hundeschule oder im Park. Bitten Sie Freunde, deren Hunde kennenzulernen und machen Sie so Ihre ersten Hundefotos.

2. Hunde fotografieren auf Augenhöhe

Fotografieren Sie das Tier möglichst auf Augenhöhe. Das bedeutet, dass Sie sich hinlegen müssen oder das Tier einen erhöhten Standpunkt einnehmen muss, da Hunde und Tiere in der Regel kleiner sind. 

3. Fokuspunkt Augenpartie

Der Fokuspunkt, also der schärfste Punkt der Aufnahme, sollte auf den Augen des Hundes liegen. Lichtpunkte wirken besonders lebendig. Auf die Augenpartie wandert Ihr  Blick und hier fangen Sie die Eigenarten und Charakterzüge des Tieres ein.

4. Ruhe bewahren beim Fotografieren der Hunde

Seien Sie geduldig mit Ihrem Modell und probieren Sie es bei Laune zu halten. Eine Vertrauensbasis ist wichtig. Es hilft, wenn Sie Hunde und Tiere gerne mögen.

5. Belohnungen bereithalten

Kleine Bestechungsversuche sind durchaus nützlich: Arbeiten Sie mit den favorisierten Leckerlis und Spielzeugen des Hundemodels und lenken Sie den Vierbeiner ab oder geben Sie eine Richtung vor, in die das Tier schauen soll.

6. Aufmerksamkeit erregen!

Die Begeisterung, das Schräglegen des Kopfes und den lebendigen Ausdruck der Tiere erreichen Sie auch durch Zurufen von Lieblingsworten (“Gassi”, “Leckerli”) oder mithilfe von anderen Geräuschquellen wie Pfeifen, Rasseln oder Quietschetieren. Unterschätzen Sie die Empfindlichkeit der Hunde für Geräusche nicht!

7. Verhältnis Hund und Besitzer beachten

Jeder Hund hat eigenes Temperament und ist mehr oder weniger besitzerorientiert. Sollte Ihr Model tatsächlich sehr fokussiert sein auf den Besitzer, dann bitten Sie ihn, sich zu verstecken. Der suchende Ausdruck des Hundes bietet charaktervolle Motivmöglichkeiten für die Hundefotografie.

8. Grundgehorsam erleichtert das Fotoshooting

Beherrscht Ihr Hundemodel keinerlei Kommandos, können Sie immer noch die Leine benutzen und diese später in der Retusche entfernen. Guter Gehorsam der Tiere macht Aufnahmen in der Gruppe oder mit Requisiten einfacher. Je besser sich die Hunde kennen, desto einfacher werden auch Aufnahmen im Rudel. Beherrscht Ihr Hundemodel keinerlei Kommandos, können Sie immer noch die Leine benutzen und diese später in der Retusche entfernen.

9. Hundefotos mit oder ohne Zunge

Wenn Sie die Zunge des Hundes einsetzen möchten oder bewusst ein geschlossenes Maul auf dem Bild haben möchten, dann nehmen Sie Futter mit. In einen Joghurtbecher müssen die Hunde weit mit der Zunge hineinreichen, bis sie den Brocken erhaschen. In der Zeit schießen Sie blitzschnell eine Aufnahme der heraushängenden Zunge. Und andersherum: Wenn die Hunde schlucken, dann schließen sie den Kiefer und keine störende Zunge ist im Bild. 

10. Licht bewusst einsetzen

Setzen Sie Blitzlicht und Studioleuchten eher sparsam ein und setzen Sie stattdessen auf Reflektoren. Blitze und grelle Studioleuchten können die Tiere verschrecken. 

11. In der Einfachheit liegt die Kraft

Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Stellen Sie Ihr Hundeportrait zum Beispiel frei mit einem Bokeh oder halten Sie den Hintergrund einfarbig.

12. Die richtige Belichtungszeit

Für ruhige Hunde, die sich nicht allzu viel bewegen reicht eine Verschlusszeit von 1/250 Sekunden. 

13. Das richtige Objektiv für klassische Hundeporträts

Ein Teleobjektiv (z.B. 50-140mm) eignet sich für klassische, stilvolle Hundeporträts.

14. Das richtige Objektiv für witzige Hundeporträts

Mit einem Weitwinkelobjektiv (zwischen 10mm und 35mm) entstehen eher lustige Hundeporträts, da diese die Schnauze sehr hervorheben und einen neugierigen Blick in die Kamera betonen. Solche Aufnahmen können aber auch schnell cartoonhaft wirken. 

© Elke Vogelsang. Hundefotografie im Studio ermöglicht richtige Charakterprotraits der Hunde.

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Actionfotografie, Hundefotografie in Bewegung!

Wenn Sie beeindruckende, bewegungsreiche Actionfotos, also Bewegungsfotos, mit Tieren im Freien aufnehmen möchten, dann ist es wichtig, die richtigen Belichtungszeiten auszuwählen und auf die Lichtverhältnisse zu achten! Allgemeine Tipps für den Umgang mit den Hunden wie die Tipps 1 bis 5 für Studioaufnahmen gelten natürlich auch fürs Fotoshooting im Freien. 

© Elke Vogelsang. Mitten in der Bewegung eingefangen: Actionfotografie ist gerade in der Hundefotografie sehr beliebt. 

Tipps für Actionfotografie mit Hunden im Freien: 

1. Die beste Tageszeit für gelungene  Hundefotos

Die goldene Stunde, die Zeit  zu Sonnenauf- und Sonnenuntergang eignet sich besonders für Portraits (ob Mensch oder Tier), da das Licht einen warmen Rotanteil hat. 

2. Das beste Licht für Actionfotografie

Meiden Sie die Mittagszeit, da sonst grelle Kontraste entstehen, die harte Schatten werfen. Ein bewölkter Tag oder ein Platz im Schatten eignen sich zum Fotografieren im Freien. So ist Ihr Hundemodel auch nicht zu schnell überhitzt und Sie vermeiden unschönes Hecheln.

3. Wind und Wetter, Sonne und Wolken beachten

Bestimme Apps können Ihnen helfen, den idealen Sonnenstand  im Freien ab zu passen. Zum Beispiel Sun Locator. Wenn Sie im Freien Hunde fotografieren ist es wichtig, dass Sie sich auf die Witterungsverhältnisse einstellen. Ob Nebel, Sonne oder Regen, bei jedem Wetter gelingen tolle Aufnahmen!

4. Mit dem Autofokus arbeiten

Der Autofokus ist ein wichtiges Werkzeug, da gerade bei actionreichen Hundefotoshootings schnell mal etwas verwackelt. Hilfreich sind vor allem der kontinuierliche Autofokus und die Auswahl bestimmter Fokusfelder.

5. Blendenzahl klein halten

Mit einer kleinen Blendenzahl arbeiten (also zum Beispiel F2,8 bei Portraitbildern und bei Bewegungsbildern im Bereich F3,2 und F4,5). So entsteht ein großer Schärfebereich für Actionfotos.

6. Blitzschnelle Belichtungszeiten

Da es gilt, ein gelungenes Bild in der Bewegung einzufrieren, ist es wichtig, dass Sie die Belichtungszeit, also Verschlusszeit der Blende, sehr niedrig einstellen. Sie können durchaus Kameraeinstellungen von 1/1000 Sekunden benutzen.

7. Viele Fotos in schneller Abfolge

Benutzen Sie den Serienbildmodus oder auch Burst-Modus. Bei viel Bewegung entsteht eine Reihe von Fotos, bei der garantiert ein oder mehrere gelungene Fotos dabei sind! 

8. Entdecken Sie Ihre Interpretation der Hundefotografie!

Probieren Sie thematische Variationen aus wie Bilder in schwarz-weiß, Available-Light-Situationen, mit und ohne Blitz, Hunde auf der Straße, Einrahmungen oder Serien. Letztere eignen sich immer hervorragend für Fotowettbewerbe!

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Hundefotografie in der Praxis: Harbour Reflections 

Das Bild “Harbour Reflections” erhielt eine Auszeichnung durch den bekannten Hundefotografen William Wegmann und wurde in einer Ausstellung in Los Angeles gezeigt. Hundefotografin Elke Vogelsang erklärt, was Sie bei der Bildkomposition und der Location beachtet hat.

Elke Vogelsang: Meine Scout ist eine kleine Jägerin. Daher bin ich mit ihr am Wochenende gerne im Industriegebiet unterwegs, wo sie nicht zu leicht abgelenkt werden kann. Hier erkundet sie eine Pfütze, in die ich zuvor Leckerlies geworfen hatte. Die Leckerlies waren bereits vertilgt, aber sie schaute ganz versonnen weiter, was es dort so zu entdecken gab. Am liebsten fotografiere ich sie, wenn sie sich mit sich und ihrer Umwelt beschäftigt. Sie schnüffelt gerne und beobachtet alles ganz genau. Das ergibt wunderbare Motive.

© Elke Vogelsang. Hundefotografie muss nicht immer gleich aussehen.

 

1. Die etwas andere Location

Es gibt sehr viele Menschen da draußen, die wunderschöne, technisch perfekte Fotos von Hunden präsentieren. Um sich in diesem überlaufenen Bereich abzuheben, muss man versuchen, andere Wege zu bestreiten. Es muss also nicht immer die Blumenwiese bei Sonnenuntergang sein. Warum nicht auch einmal das Tier zwischen Stahlbeton fotografieren?

2. Spiegelungen

Wenn es geregnet hat, suche ich mir flache Pfützen, um Spiegelungen zu fotografieren. Insbesondere Pfützen auf Beton haben es mir angetan. Sie sind flach und wenn es nicht windig ist, ist die Oberfläche spiegelglatt. Scout untersuchte hier das Wasser. Da sie langsam durch das Wasser tappte, war das Wasser weiterhin unbewegt.

3. Ton in Ton

Das Bild ist in Farbe, wirkt jedoch fast monochrom. Der fast schwarzweiße Hund hebt sich vor der schwarzweißen Wand durch die geringe Tiefenschärfe dennoch gut ab.

4. Bewegung in der Stille

Das Bild zeigt eine recht stille Szene, dennoch verleiht die geschwungene Körperhaltung des Tieres und das Detail des hochspritzenden Wassers an der Pfote dem Bild Dynamik.

5. Symmetrie

Der mittige Horizont betont die Symmetrie, die auch durch die Begrenzung der Steine einen statischen Grundaufbau des Bildes liefert. Der geschwungene Körper des Hundes bietet einen schönen Gegensatz hierzu.

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Hundefotografie richtig präsentieren- im Rahmen oder als Kalender!

Vielleicht sind Ihre Aufnahmen so gelungen, dass Sie sie verschenken möchten oder jeden Monat Abwechslung an der Wand haben wollen? Dann können Sie Ihren professionellen Fotokalender für 2021 erstellen! In unserem Konfigurator erstellen Sie mit Ihren Lieblingsmotiven ganz einfach Ihren Kalender nach Wunsch. 

 

Wenn Sie Ihr Hundemodel perfekt abgelichtet haben, verdient es eine würdige Präsentation! Sie können Ihren Vierbeiner zum Beispiel klassisch als Foto im Holzrahmen aufhängen. Stimmen Sie dann das Holz auf die Fellfarben der Hunde ab, das wirkt besonders edel! Sie haben keine eigenen Fotos gemacht, aber sind trotzdem großer Fan von Hunden und Tieren? Entdecken Sie unsere Hundebilder in der Bildergalerie! Einfach passendes Bild aussuchen und Ihre Kaschierung oder Veredelung als Wandbild nach Ihrem Geschmack auswählen!

 

Ein richtiger Hingucker ist ein Foto im Pop Art-Rahmen!  Gerade bei Hundefotografie mit einem farbigen Hintergrund kann ein neonfarbener Bilderrahmen einen reizvollen Kontrast bieten oder die Lebendigkeit Ihres Hundemodels noch verstärken. Bekennen Sie Farbe!

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