Kurzprofil
Cody Cobb wurde 1984 in Shreveport, Louisiana geboren und lebt heute in Las Vegas. Er wurde 2018 vom PDN Magazin als einer der 30 wichtigsten aufstrebenden Fotografen betitelt und mehrere seiner Fotografien wurden bereits mit dem International Photography Exhibition Award der Royal Photographic Society in London, Großbritannien, ausgezeichnet. Inzwischen hat er seine Arbeiten in den USA und international ausgestellt, seinem Instagram Account @codycobb folgen weit über 55.000 Menschen. Seine Fotografien erscheinen auch in Publikationen wie The California Sunday Magazine, WIRED Magazine oder MADE Quarterly. Im Interview erzählt er mehr darüber, wie er zur Fotografie gekommen ist und berichtet über seine Erfahrung von Einsamkeit in der Wildnis.
6 FRAGEN AN CODY COBB
Kannst du uns ein wenig darüber erzählen, wie du Fotograf geworden bist?
Die Fotografie war schon immer ein wichtiger Teil meines kreativen Prozesses, noch bevor ich mich ganz der Fotografie verschrieben habe. In meinen Teenager-Jahren beschäftigte ich mich intensiv mit Computergrafik und die Fotografie wurde für mich zu einer Möglichkeit, Texturen aus der realen Welt einzufangen und in meine digital erstellten Werke zu integrieren. Mit der Zeit merkte ich, dass mir die Arbeit mit der Kamera draußen mehr Spaß machte als die Arbeit am Computer. Mit dieser Erkenntnis begann eine lange Reise, auf der ich mich ganz der Fotografie widmete. Je mehr Zeit ich meiner Tätigkeit gewidmet habe, desto tiefer bin ich in die Wildnis des amerikanischen Westens eingetaucht. Mein Ziel ist es, einen Weg zu finden, diese Erlebnisse auf eine Weise festzuhalten, die ihnen gerecht wird - eine Herausforderung, die ich immer noch versuche zu meistern.
Foto: Cody Cobb
Bitte erzähle etwas über deine Bilder. Was ist dein besonderes Interesse?
Meine neueste Serie "Spectral" ist eine Erkundung einer unsichtbaren Welt, die nur für einen kurzen Moment existiert, wenn bestimmte Materialien ultraviolettem Licht ausgesetzt werden. Bestimmte Mineralien und Organismen fluoreszieren in leuchtenden Farben, wenn sie diesem für den Menschen unsichtbaren Lichtspektrum ausgesetzt werden. Ich bin fasziniert von diesem flüchtigen Phänomen, wenn mein Licht über diese seltsamen Oberflächen streicht. Ich glaube, mein Interesse liegt in diesen flüchtigen Momenten in der Wildnis, wenn Licht und Geometrie in Einklang stehen. Ich habe das Gefühl, dass die Einsamkeit an diesen riesigen Orten mir hilft, sensibler für diese kurzen Momente zu werden, die manchmal nur ein paar Sekunden andauern, bevor sie wieder verschwinden.
Foto: Cody Cobb
Wie wählst du die Farben, die Komposition, die Themen usw. aus?
Ich lasse mich von Zufall und Neugierde zu den Orten führen, die ich fotografiere. Keines meiner Fotos ist geplant, ich bin nur zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Meine Zeit als Designer scheint die Art und Weise geprägt zu haben, wie ich bestimmte Zusammenhänge von Form, Komposition und Farbe wahrnehme. Es scheint, als wäre mein Gehirn so verdrahtet worden, dass es bestimmte Harmonien erkennt, wenn sie auftauchen.
Foto: Cody Cobb
Woher kommt dieses Interesse?
Ich habe die Einsamkeit schon immer als unglaublich therapeutisch empfunden. Ich glaube, wenn ich so viel Zeit allein im Nirgendwo verbringe, kann ich die Art und Weise, wie ich meine Umgebung verarbeite, beobachten. Ich bin fasziniert davon, wie unser Gehirn die Welt um uns herum auf der Grundlage begrenzter sensorischer Informationen zusammensetzt.
Foto: Cody Cobb
Wie lässt du dich inspirieren? Und was inspiriert dich am meisten? Filme, Bücher oder Zeitschriften? Oder was dich umgibt?
So klischeehaft es auch klingt, die Erde selbst ist meine größte Inspirationsquelle. Ich bin immer wieder beeindruckt von der Kraft der geologischen Kräfte und der Erosion über enorme Zeiträume hinweg.
Was sind deine Pläne für den Rest des Tages?
Ich werde heute in die Mojave-Wüste fahren, um die Sonne zu genießen und auf ein paar Felsen zu klettern.