Kurzprofil

Edgar Berg ist ein deutscher Fotograf und Filmemacher, der in Paris lebt. Seine Faszination für Bewegung und Lichtreflexionen ist in seinen Motiven immer präsent. Im Interview verrät er was dazu beiträgt, seine Arbeit frisch und lebendig zu halten, was ihn inspiriert und welche Farbe ihm in seinen Fotografien gar nicht gefällt. Sein Rat an aufstrebende Fotografinnen und Fotografen: „Mach einfach das, was dir gefällt, und vergleiche dich nicht mit anderen“.

Portrait of Edgar Berg .

5 FRAGEN AN EDGAR BERG

Vielen Dank, dass du dir Zeit für ein Interview mit uns nimmst. Möchtest du dich kurz unseren Lesern vorstellen?

Mein Name ist Edgar Berg. Ich bin Fotograf und Regisseur und lebe in Paris, Frankreich. Im Fokus meiner Arbeit steht oft die Verbindung zwischen Mensch und Natur sowie Bewegung und Gruppendynamik.

Kannst du uns erzählen, wie du Fotograf geworden bist? Bitte erzähle uns etwas über deine Bilder (was ist für dich von besonderem Interesse, wie wählst du die Farben, die Komposition, die Themen usw.).

Ich habe mich schon immer für visuelle Künste interessiert und begann bereits im zarten Alter von 12 Jahren mit Grafik- und Webdesign zu experimentieren. Meiner Neugierde ist es geschuldet, dass ich mich mit verschiedenen Themen auseinandergesetzt habe, etwa mit Film, CGI, Motion Design usw. Als ich alt genug war, fing ich das Studium des Kommunikationsdesigns an, während ich nebenbei als Designer in einer Pariser Motion-Design-Agentur arbeitete. Der tägliche Weg zur Arbeit durch die zeitlosen und magischen Straßen löste etwas in mir aus, was mich schließlich eine Kamera in die Hand nehmen ließ. Somit könnte man Paris als Geburtsstätte meiner Fotografie ansehen.

Wall showing Edgar Berg´s art.

Foto: Edgar Berg

Wovon lässt du dich inspirieren? Und was inspiriert dich am meisten? Filme, Bücher oder Zeitschriften? Oder was dich umgibt?

Im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass ich mich von nahezu allen alltäglichen Dingen inspirieren lasse. Sei es eine Lichtreflexion auf einem Gebäude oder ein alter Mann mit Hut, der die Zeitung im Park liest. Ich bin nicht aktiv auf der Suche nach Inspiration. Vielmehr beobachte ich aufmerksam meine Umgebung, wenn ich mich im Freien aufhalte. Sie werden überrascht sein, wie sich kleine Details in große Ideen verwandeln lassen. Naheliegende Möglichkeiten für mich, Ideen zu finden, sind natürlich auch Skulpturen, Gemälde und alte Filme. Sie alle stellen sicherlich auch eine Inspirationsquelle für meine Arbeiten dar.

Wall showing Edgar Berg´s art.

Foto: Edgar Berg

Du arbeitest viel mit Models. Was reizt dich an dieser Art der Fotografie? Hast du eine Routine für den Umgang mit Teilnehmern eines Porträtshootings?

Als ich mit der Fotografie anfing, habe ich mich mehr auf die Person vor mir konzentriert und versucht, einen Weg finden, ihren wahren Charakter und ihre Schönheit zu zeigen. Nun bin ich mehr an den Momenten interessiert, die sich surreal anfühlen und eher einen erzählerischen Ansatz haben. Ich erinnere mich, dass Bewegungen und das Fließen mich als Kind immerzu faszinierten. Insbesondere die von Breakdancern und Extremsportarten wie Skateboarding. Dies sind Dinge, die ich wirklich gerne erforsche und in meine Arbeit einfließen lasse, wann immer ich es für richtig halte. Meine Entwicklung im Laufe der Zeit lässt mich erkennen, wie ich zwischen verschiedenen Phasen meiner Fotografie hin und her wechsle, was dazu beiträgt, sie frisch und lebendig zu halten.

Wall showing Edgar Berg´s art.

Foto: Edgar Berg

Entscheidest du vor oder nach einer Bildaufnahme, ob das jeweilige Bild eine Schwarzweiß- oder Farbaufnahme wird?

Bei digitaler Fotografie stelle ich meine Kamera stets auf Schwarzweiß-Vorschau ein. Dadurch lassen sich die meisten Ablenkungen im Eifer des Gefechts relativieren, so dass ich meinen gesamten Fokus gezielt auf die Komposition und den Ausdruck lenken kann. Zudem können die meisten Bildschirme nicht genau genug die Farbskala wiedergeben und einem daher ein falsches Gefühl für Farben und Helligkeit vermitteln. Aber um die Frage konkret zu beantworten: Ich weiß nicht immer, welches Foto am Ende als Schwarzweiß-Bild das Licht der Welt erblicken wird. Außer manchmal, wenn mir die Farbe eines bestimmten Outfits nicht gefällt oder im Hintergrund viel grünes Gras vorhanden ist. Ich bin kein großer Fan von Grün auf Fotos.

Wall showing Edgar Berg´s art.

Foto: Edgar Berg

Hast du einen Rat, den du deinen Kollegen mitgeben möchtest?

Das Offensichtliche zuerst: Mach einfach das, was dir gefällt, und vergleiche dich nicht mit anderen. Es gibt immer einen größeren Fisch da draußen, der bereits dort ist, wo dein zukünftiges Ich gerne wäre. Verbessere langsam, aber stetig deine Fertigkeiten – denn das ist der richtige Weg. Außerdem denke ich, dass es immer gut ist, sich mit Menschen aus verschiedenen kreativen Bereichen auszutauschen, die einen dazu anregen, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Habe Spaß an deiner Arbeit!

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