Kurzprofil

Ron Geipel wurde 1975 in West-Berlin geboren. In den 90er Jahren entwickelte er seine Fähigkeiten und Visionen als Fotograf und präsentierte seine Werke auf verschiedenen Veranstaltungen mit modifizierten Diaprojektoren. Anfang der 2000er Jahre war er fasziniert von den neuen digitalen Möglichkeiten, die der Computer bot. Er begann, sich mit bewegten Bildern und digitalem Film zu beschäftigen und arbeitete in einem Motion Design Studio für große Marken. Seit 2014 widmet er sich wieder der analogen Fotografie und schafft Bilder ohne digitale Effekte, indem er analogen Film, Mikroorganismen und Chemikalien verwendet.

Mit Themen wie Leben, Chaos, Transformation und Koexistenz erforschen seine Bilder die Art und Weise, wie die Natur verändert und neu interpretiert werden kann. Er arbeitet derzeit zwischen seiner Heimat und São Paulo, Brasilien.

Im Interview verrät er uns, mit wieviel Jahren er die Fotografie entdeckte, was der Keller seines Elternhauses damit zu tun hat und was ihn heute inspiriert.

Portrait of Ron Geipel.

4 FRAGEN AN RON GEIPEL

Kannst du uns ein wenig darüber erzählen, wie du Fotograf geworden bist?

Ich fing an zu fotografieren, als ich 12 Jahre alt war. Das war 1988 ;) . Im Keller meines Elternhauses bekam ich mit 16 Jahren meine eigene Dunkelkammer und begann mit der Schwarz-Weiß-Entwicklung. Rezepturen zu befolgen fällt mir schwer, deshalb waren die Ergebnisse meiner Laborarbeit nicht sehr professionell.

Wall showing Ron Geipel´s art.

Foto: Ron Geipel

Bitte erzähle etwas über deine Bilder. Was ist dein Schwerpunkt? Wie wählst du die Farben, die Komposition, die Themen usw. aus?

Ich habe die Hälfte meines Lebens im (Motion-)Design mit Computern für Film und Werbung gearbeitet. Ich war fasziniert von den Möglichkeiten, die moderne 3D-Software bietet. Aber irgendwann wurde es mir langweilig und ich kehrte zum alten 35-mm-Filmverfahren zurück, bei dem ein analoger (Entwicklungs-)Prozess mit Mikroorganismen wie Bakterien kombiniert wird. Beim Experimentieren habe ich Wege gefunden, die Bakterien zu kontrollieren und die Ergebnisse zu erzielen, die ich mir vorgestellt hatte.

Wall showing Ron Geipel´s art.

Foto: Ron Geipel

Ich mag die Tiefe der organischen Strukturen, die meine Bakterien erzeugen können, manchmal in Kombination mit den Überbleibseln einer analogen Fotografie. Mein eigener Digitalisierungsprozess der analogen Bilder ist extrem arbeitsintensiv, ermöglicht mir aber, hochauflösende Bilder mit über 100k Pixeln für den Großdruck zu produzieren.

Wall displaying Ron Geipel´s art.

Foto: Ron Geipel

Wie lässt du dich inspirieren? Und was inspiriert dich am meisten? Filme, Bücher oder Zeitschriften? Oder deine Umgebung?

Ich lasse mich sehr vom Gärungsprozess inspirieren, wenn es ums Kochen oder Trinken geht, und habe sogar eine Zeit lang mein eigenes Bier gebraut. Visuell mag ich Pflanzen sehr und bin ein großer Fan von Ernst Haeckel und den Bildern mikroskopischer Lebensformen, die er gezeichnet hat.

Was sind deine Pläne für den Rest des Tages?

Was? ;)

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