INSPIRATION

„Gute Planung ist besser als auf 'Glück haben' zu hoffen!“ ‒ Stephan Wiesner

Kurzprofil

Stephan Wiesner, Profi-Fotograf und Redakteur des Magazins ZIELFOTO, ist auf Landschaftsfotografie spezialisiert. Im Interview mit WhiteWall betont er die Bedeutung guter Planung für seine Fotoprojekte. Als ideales Fotogeschenk empfiehlt er den Schattenfugen-Rahmen „Basel“ in der neuen, schmalen Profilbreite von 6 mm, der Bilder elegant in Szene setzt.

Stephan Wiesner portrait.

5 FRAGEN AN STEPHAN WIESNER

Kannst du ein bisschen darüber erzählen, wie du Fotograf geworden bist? Und erzähle uns etwas über deine Bilder. 

Die Fotografie war für mich zunächst eine Möglichkeit, meine Erlebnisse beim Bergsteigen oder Reisen einzufangen. Reines Hobby also. 2013 habe ich dann beschlossen, mich in das Thema reinzuknien und die Fotografie wirklich zu lernen. Damals gab es in Deutschland aber nur wenige Ressourcen zum Lernen. Viel habe ich über YouTube Videos aus den USA gelernt und dann meine Lernerfahrungen auf einem eigenen Kanal zu veröffentlichen. Insbesondere rund um das Thema Fotografieren mit Blitz. Rückblickend waren meine Videos zwar ganz furchtbar, aber da es keine Alternativen gab, kamen schnell immer mehr Follower dazu.

Nach und nach wurde so aus dem Hobby ein Nebenberuf und inzwischen lebe ich seit 2018 in Deutschland von der Fotografie. Der Schwerpunkt von mir liegt dabei auf der Landschaftsfotografie.

Seit ich Fotograf bin komme ich zwar leider nur noch wenig zum Fotografieren (mache nie dein Hobby zum Beruf!), aber auch heute noch ist die Kamera häufig ein Grund raus in die Natur zu gehen.

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Foto: Stephan Wiesner

Bitte erzähle mehr über deine Bilder (Was ist dein besonderes Interesse, wie wählst du die Farben, die Komposition, die Themen usw.?)

Wenn ich gezielt zum Fotografieren gehe, dann habe ich meistens schon ein konkretes Zielfoto im Kopf. Als Landschaftsfotograf bin ich immer vom Wetter abhängig und muss daher auch spontan sein. Da hilft es, wenn man vorbereitet ist und sich im Vorfeld schon Bilder von der Location angeschaut hat. Ich habe dann also eher ein Wunsch-Zielfoto und einen Plan B, falls das Wetter nicht so wird, wie ich es mir erhoffe.

Das Foto von dem Leuchtturm auf Mallorca ist z. B. geplant gewesen. Meine Frau sitzt in dem Auto, das man auf dem Bild sieht. Es ist zur blauen Stunde aufgenommen und tatsächlich waren wir zu der frühen Stunde ganz alleine dort. Ohne sie hätte ich das Foto also nicht machen können. Gute Planung ist besser als auf Glück haben zu hoffen!

Das Foto mit den Wolken in den Dolomiten hingegen ist eher spontan entstanden. Im Rahmen einer Foto-Challenge hatte ich die Aufgabe: Erstelle eine Langzeitbelichtung von mindestens 10 Sekunden. Vor Ort habe ich mir dann die Gipfel hinter der Berghütte ausgesucht. Wenn der Himmel wolkenlos gewesen wäre, dann hätte ich mir ein anderes Motiv suchen müssen.

Eine Langzeitbelichtung zeigt einen Berggipfel in den Dolomiten, umgeben von ziehenden Wolken, aufgenommen in Schwarz-Weiß von Stephan Wiesner.

Foto: Stephan Wiesner

Was schenkst du zu Weihnachten und warum? Welche Anlässe gibt es und welche Produkte würden dazu passen?

Zu Weihnachten verschenke ich tatsächlich gerne Bilder. Die Eltern und Schwiegereltern haben einige Bilder von mir an der Wand hängen. Das sind dann überwiegend die normalen Familienbilder. Bei mir im Büro und daheim hängen aber einige meiner Landschaftsbilder an der Wand. Auf den Schreibtischen von meiner Frau und mir stehen Familien-Fotos im Acryblock.

Was und worüber wirst du inspiriert? Filme, Bücher oder Zeitschriften? Oder das, was dich umgibt? 

Meine Inspirationen kommen aus ganz verschiedenen Quellen. Manchmal sehe ich in einem Film eine Szene und mir kommt eine Idee für ein Foto. Eine häufige Quelle ist natürlich Instagram. Auch Pinterest nutze ich gerne, wenn ich eine konkrete Idee für die Fotografie von Menschen suche, z. B. ein Shooting mit einem Boxer oder einer Rennradfahrerin.

Was sollten wir noch über dich wissen?

Ich bin inzwischen über 50 und lebe mit Frau, Kind, Hund und Katze auf dem Dorf in der Lüneburger Heide. Die Fotografie bleibt auch als Beruf meine große Leidenschaft. Manchmal vermisse ich die Schweiz, wo ich 15 Jahre gelebt habe und manchmal sogar die Großraumbüros, in denen ich als IT-Berater gearbeitet habe. Zurück möchte ich aber dennoch nicht. Aktuell habe ich meinen Platz im Leben gefunden. Nach vorne blickend glaube ich nicht, dass KI die Fotografie (für mich) ersetzen wird. Es ist aber klar, dass sie einen immer höheren Anteil daran haben wird. Entsprechend bin ich sehr gespannt, wie wir Fotografie in 10 Jahren betreiben und wie wir Fotos genießen werden!