Kurzprofil
Dillon Versprille lebt in Chattanooga, Tennessee. Fasziniert von alltäglichen und kuriosen Motiven als Metaphern, fängt er Porträt seiner selbst, aber auch banale Situationen in der Welt um ihn herum ein. Auf seinen Instagram Accounts @dillonversprille und @dilldilldilldilldilldilll ordnet er seine Fotografien thematisch in Porträts und Momentaufnahmen aus seinem urbanen Umfeld. Im Interview erzählt er unter anderem, warum er etwa sieben Jahre gar nicht fotografiert hat, warum ihn ein Diebstahl zum Biologiestudium brachte und wie er bei der Bearbeitung seiner Bilder vorgeht.
5 FRAGEN AN DILLON VERSPRILLE
Kannst du uns ein wenig darüber erzählen, wie du Fotograf geworden bist?
Ich bekam meine erste Kamera, als ich in der Highschool war, und wollte sie eigentlich nur für Myspace-Fotos benutzen. Nach einiger Zeit fing ich an, mit meiner Kamera spazieren zu gehen und Dinge zu fotografieren, die mir in meiner Nachbarschaft begegneten, sowie meine Freunde und Konzerte. Irgendwann bin ich auf die Künstlerin Brooke Shaden gestoßen und war hin und weg! Ich hatte keine Ahnung, dass man solche Kunst mit einer Kamera machen kann. Von da an begann ich zu planen, was ich fotografieren wollte, und gab mein Bestes, um mich in Photoshop zurechtzufinden (ich weiß übrigens immer noch nicht wirklich, was ich mit dieser Software mache). Für einen 17-Jährigen nahm ich die Fotografie ziemlich ernst und bewarb mich an einer Kunsthochschule. Ich wurde angenommen, aber gleich danach wurde mir meine Kamera gestohlen, also beschloss ich, auf das örtliche Community College zu gehen, bis ich eine Lösung gefunden hätte. Ich fand nie wirklich eine Lösung und habe schließlich einen Abschluss in Biologie gemacht. Wegen der Schule hatte ich nie das Geld für eine neue Kamera oder die Zeit, um wirklich zu fotografieren. Als ich mein Studium abgeschlossen und einen Job gefunden hatte, beschloss ich, mein Geld zu sparen, eine Kamera zu kaufen und mein altes Hobby neu zu entdecken. Nachdem ich etwa 7 Jahre nicht fotografiert hatte, kann ich nun mit Freude sagen, dass ich die letzten 3,5 Jahren regelmäßig fotografiert habe und nicht zufriedener sein könnte.
Foto: Dillon Versprille
Bitte erzähle etwas über deine Bilder. Was ist dein Schwerpunkt? Wie wählst du die Farben, die Komposition, die Themen usw. aus?
Ich interessiere mich dafür, wie man mit seiner Umgebung interagieren kann und zu welchen Dingen das führen kann. Wenn ich fotografiere, denke ich gerne darüber nach, wie ich das, was bereits vorhanden ist, noch verstärken kann, oder wie ich damit etwas Einzigartiges schaffen kann.
Bei den meisten meiner Bilder handelt es sich um Selbstporträts, so dass ich Entscheidungen über die Komposition in der Regel treffe, sobald ich die Bilder in Photoshop habe. Ich möchte Ablenkungen ausblenden und ein sauberes Bild mit dem Motiv in der Mitte haben. Bei den Farben bewege ich einfach die Schieberegler für Farbton und Sättigung, bis ich etwas gefunden habe, das mir gefällt.
Foto: Dillon Versprille
Woher kommt dieses Interesse?
Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich habe surreale Kunst schon immer geliebt, aber ich war nie gut in traditionellen Kunststilen wie Malen und Zeichnen. Ich glaube, ich habe etwas gefunden, das für mich funktioniert, und ich habe dem Prozess vertraut und bin dabei geblieben.
Foto: Dillon Versprille
Wie lässt du dich inspirieren? Und was inspiriert dich am meisten? Filme, Bücher oder Zeitschriften? Oder deine Umgebung?
Orte sind meine größte Inspirationsquelle. Die meisten meiner Ideen entstehen, wenn ich eine Umgebung sehe und denke: „Oh, das wäre cool, wenn dort ein Kopf oder ein paar Beine wären.“ Dann nehme ich meine Kamera und spiele herum, bis ich etwas gefunden habe. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich Inspiration brauche, gehe ich spazieren. Aber auch andere Künstler. Ich bekomme so viel Inspiration von anderen Fotografen, denen ich auf Instagram folge.
Was sind deine Pläne für den Rest des Tages?
Wahrscheinlich werde ich etwas kochen und Westworld schauen. Vielleicht spiele ich in Photoshop herum, wenn ich die Energie dazu habe.