Vorbereitung Ihrer Bilder für den Druck

Von der WhiteWall-Expertin Katharina Wergen

Ein sandiger Hügel spiegelt sich in einem ruhigen, blauen Gewässer. Auf dem Hügel befinden sich wenige Bäume, der Himmel ist blau mit leichten Wolkenformationen.

BU: Damit die Schärfe nicht nur in der Kamera, sondern auch auf der Leinwand sitzt, wo sie sitzen soll, ist ein strukturierter Print-Workflow in der Vorbereitung für den Druck notwendig.

Ihre Aufnahmen perfekt präsentiert

Eine Szene mit ausgewogener Belichtung, leuchtenden Farben, Details und Tiefe aufzunehmen, kann viel Zeit und Mühe kosten. Deshalb sollen die schönsten Bilder nicht auf der Festplatte oder im digitalen Archiv verstauben, sondern in voller Pracht erstrahlen: Gedruckt.

Doch Druck ist nicht gleich Druck - je nach Format und Trägermaterial kann es ganz unterschiedliche Anforderungen und Voraussetzungen geben, die es bei der Vorbereitung zu beachten gilt. Die richtige Druckvorbereitung kann darüber entscheiden, ob Ihre Bilder in der Präsentation so wirken, wie Sie es sich vorgestellt haben. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Bilder optimal für den Druck vorbereiten und welche Formate und Exportoptionen für die verschiedenen Druckmedien geeignet sind.

Warum die Vorbereitung für den Druck so wichtig ist

Bevor wir uns den Details zuwenden, möchten wir kurz darauf eingehen, warum die richtige Vorbereitung Ihrer Bilder für den Druck so wichtig ist. Wenn Sie ein Bild zum Druck geben, möchten Sie sicher sein, dass das Endergebnis - das gedruckte Werk - Ihren Vorstellungen entspricht.

Man vergisst leicht, dass die Vorbereitung eines Bildes genauso wichtig ist wie die Wahl der richtigen Verschlusszeit bei der Aufnahme. Wenn Sie während des Druckvorgangs einige wichtige Punkte übersehen, kann das Endergebnis ganz anders aussehen als das Original, an dem Sie stundenlang gearbeitet haben, um es zu perfektionieren. Unscharfe, pixelige oder farbverfälschte Bilder können die Folge einer schlechten (oder fehlenden) Druckvorbereitung sein. Dies ist besonders ärgerlich, wenn es sich um einen großformatigen Druck handelt, der mit hohen Kosten verbunden ist. Scharfe, lebendige und farbechte Drucke lassen sich jedoch mit der richtigen Druckvorbereitung erzielen.

Dabei beginnt die Druckvorbereitung dort, wo wir im Artikel Nachbearbeitung und Bildbearbeitung aufgehört haben: nämlich in dem Moment, in dem Sie Ihr Bild in einem durchgängig farbkalibrierten Workflow nach Ihren Vorstellungen finalisiert haben. 

Der Weg zum perfekten Druck: Der Print-Workflow

Ein Wohnzimmer mit einem beigen Sofa, einem runden Holztisch und verschiedenen gerahmten Bildern an der Wand. Eine goldene Stehlampe steht links neben dem Sofa.

Beginnen wir hier noch einmal kurz mit einem Blick auf den richtigen Print-Workflow. Im Workflow der Bildbearbeitung fehlt es oft an Kontinuität. Wenn es darum geht, die Farbe zu kontrollieren und die Belichtung auszugleichen, ist es wichtig, dass Sie während des gesamten Prozesses mit Standardparametern arbeiten. Um dies zu erreichen, richten Sie einen Arbeitsplatz ein, an dem Sie unter vorhersehbaren Bedingungen arbeiten können - also ohne große Lichtschwankungen. Der Arbeitsplatz sollte gut, aber neutral ausgeleuchtet sein. Das Umgebungslicht sollte so weit wie möglich neutralisiert werden.

1. Kalibrierung ist King

Wenn Ihr Bildschirm zu dunkel eingestellt ist, wird Ihr Ausdruck wahrscheinlich zu hell sein und umgekehrt. Stellen Sie Ihren Monitor so ein, dass das Bild auf dem Bildschirm dem Bild auf dem Papier entspricht. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Monitor keine großen Farbverschiebungen aufweist. So können Sie den Papier- und Tintenverbrauch reduzieren. Einige Monitore verfügen zu diesem Zweck über eine integrierte Kalibrierungsfunktion. Empfehlenswert sind auch externe Kalibriergeräte, mit denen Sie Ihren Monitor in regelmäßigen Abständen kalibrieren sollten. Eine weitere Voraussetzung ist, dass der Monitor einen möglichst großen Farbraum abdeckt.

Für professionelle Druckanforderungen empfehlen wir hier einen Monitor, der am besten 99 oder 100 Prozent des sRBG-Farbraums oder den noch größeren Adobe RGB-Farbraum abdeckt.

2. Das passende Seitenverhältnis wählen

Ein Wohnzimmer mit modernem Design. Vor einer weißen Wand steht eine Holzanrichte mit Dekorationsobjekten. An der Wand hängen vier Bilder in verschiedenen Farben und Größen.

Das Seitenverhältnis Ihres Fotos hängt vom Sensortyp Ihrer Kamera ab und kann von den Standard-Druckformaten abweichen. Dies kann dazu führen, dass einige Elemente Ihres Bildes beim Drucken abgeschnitten werden. Um dies zu vermeiden, passen Sie das Seitenverhältnis der Aufnahme vor dem Export in Ihrem Bildbearbeitungsprogramm an die gewünschte Druckgröße an. Achten Sie beim Zuschneiden auf die ursprüngliche Bildkomposition, damit die ursprüngliche Bildaussage und -wirkung nicht verloren geht.

Effektvoll präsentieren lassen sich große Drucke im Schattenfugen-Rahmen. Bei diesem müssen Sie im Bildformat bei WhiteWall keine Kompromisse eingehen, da es diese Rahmenoption in über 40 Größenvarianten gibt.

Eindrucksvoll und modern ist auch der Pop Art Rahmen, bei dem vier Neon-Farben zur Wahl stehen. Wer sich allerdings für diese Präsentation entscheidet - und damit auch den Rahmen zum Teil des Kunstwerks macht - muss allerdings mit den fünf verfügbaren Größen arbeiten.

Tipp: Informieren Sie sich vorab bei Ihrem Druckdienstleister über die verfügbaren Formate des gewünschten Präsentationsmediums. Wenn Sie z.B. eine kleine Hausgalerie mit verschiedenen Quer- und Hochformaten gestalten wollen, lohnt es sich, die Größen vorher zu vergleichen und sich Gedanken über die Bildauswahl und -verteilung an der Wand zu machen. Erst wenn das Konzept steht, sollte der Druck in Angriff genommen werden. Mehr dazu später im Kapitel über das Ausstellen.

3. Die richtige Bildauflösung wählen

Nahaufnahme eines Foto-Abzugs hinter Acrylglas im ultraHD-Druck. Das farbenfrohe Blumenmotiv wird gestochen scharf dargestellt, mit einem

Die Bildauflösung ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Druckvorbereitung. Sie bestimmt, wie viele Pixel pro Zoll (ppi - Pixels Per Inch) in der finalen Bilddatei enthalten sind. Für den Druck benötigen Sie in der Regel eine höhere Auflösung als für die Bildschirmdarstellung.

Tipp: Deaktivieren Sie beim Export das Kontrollkästchen für die automatische Neuberechnung, damit Breite und Höhe des Bildes korrekt in die Auflösung umgerechnet werden. Wenn Sie diese Funktion aktiviert lassen, wird zwar die Bildauflösung auf die gewünschte Pixeldichte, z.B. 300 dpi, erhöht, die Werte für Breite und Höhe ändern sich jedoch nicht, was zu einem pixeligen Bild führt.

Pixelgrößen für unterschiedliche Anwendungen:

  • Poster und große Drucke: Egal ob im Magazin oder als großer Posterdruck - hier wird auf hohe ppi-Werte gesetzt. Mit 300 ppi stellen Sie sicher, dass Ihr Bild auch aus der Nähe betrachtet gestochen scharf bleibt. Das ist auch der ppi-Wert, den Fotomagazine für einen Druck brauchen.

  • Fotobücher und Magazine: Auch hier brauchen Sie 240 bis 300 ppi, da diese in der Regel mit hoher Qualität gedruckt werden und Details wichtig sind. Bei kleineren Abbildungen sind meist nicht ganz so hohe ppi-Zahlen notwendig, für professionelle Einsätze raten wir aber, mit der Pixeldichte nicht zu sparen.

  • Leinwanddrucke: 150 bis 300 ppi, je nach Betrachtungsabstand. Für größere Leinwände, die aus der Ferne betrachtet werden, kann eine geringere Auflösung ausreichen. Das gilt beispielsweise auch für große Werbedrucke, die aus der Nähe zumeist etwas pixeliger aussehen, aber auf die Entfernung scharf wirken. Soll die Leinwand beispielsweise das Büro schmücken, raten wir zu 300 dpi.

4. Farbmanagement: RGB oder CMYK?

Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Aspekt beim Druck ist die Wahl des richtigen Farbprofils. Digitale Bilder verwenden das RGB-Farbmodell (Rot, Grün, Blau), während gedruckte Bilder das CMYK-Farbmodell (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz) verwenden.

Wo auch immer Sie Ihre Bilder drucken lassen, denken Sie daran, dass die meisten Druckereien den sRGB-Farbraum verwenden. Wenn Sie Ihr Foto in diesem Format speichern, können Sie sicher sein, dass die Farben beim Druck korrekt sind.

Informieren Sie sich außerdem vorab, in welcher Farbtiefe Sie Ihre Bilder bei der Druckerei hochladen können. Bei WhiteWall können alle Daten sowohl in 8 Bit als auch in 16 Bit hochgeladen und verarbeitet werden. Außerdem können Sie Bilder sowohl in CMYK als auch in RBG hochladen. CMYK-Daten werden in unserem Produktionsprozess automatisch in RGB umgewandelt. Ist kein Farbprofil angehängt, gehen wir davon aus, dass Ihre Daten im sRGB-Profil vorliegen.

Mehr zum Thema: Welcher Farbraum und Farbtiefe werden bei WhiteWall verwendet?

Softproof: Ein digitaler Blick auf den Druck

Darüber hinaus stehen bei professionellen Druckdienstleistern Farbprofile für verschiedene Papiere und Trägermaterialien zum Download bereit. Dies ist notwendig, da sich jedes Papier anders verhält und die Farbwirkung dadurch variieren kann.

WhiteWall bietet seinen Kunden für die meisten Produkte und Bedruckstoffe ein individuelles ICC-Farbprofil an. Durch die Verwendung eines ICC-Farbprofils haben Sie die Möglichkeit, einen Softproof Ihrer Bilddatei zu erstellen und so einen repräsentativen Eindruck Ihrer Bilddatei auf dem Zielmaterial zu simulieren.

Vorgehensweise beim Festlegen des Farbprofils:

  • Druckvorbereitung in Photoshop: Wandeln Sie Ihre Bilder vor dem Druck in den CMYK-Farbraum um, um Farbabweichungen zu minimieren. Nutzen Sie die Funktion "In Profil umwandeln" und wählen Sie das passende Druckprofil Ihres Druckdienstleisters.

  • Softproofing: Verwenden Sie Softproofing in Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop und ICC Farbprofile, um zu sehen, wie Ihr Bild im Druck aussehen wird. Dies hilft, Farbabweichungen frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren.

5. Bildschärfung: Den letzten Schliff verleihen

Nach der Bildbearbeitung sollten Sie Ihre Bilder für den Druck schärfen. Die Prozesse der Größenänderung und des Druckens lassen Bilder oft weicher erscheinen. Ein Nachschärfen für den Druck gleicht diesen leichten Schärfeverlust wieder aus. Die genaue Bezeichnung dieser Nachschärfungsfunktion kann von Programm zu Programm unterschiedlich sein. In der Regel finden Sie die entsprechende Funktion jedoch in den Export-Einstellungen.

Beispiele dafür, wie in unterschiedlichen Programmen nachgeschärft wird:

  • Unscharf maskieren: Diese Technik in Photoshop oder Lightroom hilft, den Kontrast an den Kanten zu erhöhen und so das Bild schärfer erscheinen zu lassen. Achten Sie darauf, nicht zu übertreiben, um ein unnatürliches Aussehen zu vermeiden.

  • Smart Sharpen: Eine weitere Option in Photoshop, die detaillierte Kontrolle über den Schärfungsgrad bietet und Halos (helle Ränder) um Kanten minimiert.

Wichtig: Vermeiden Sie eine zu starke Schärfung, da dies zu unschönen Artefakten und einer schlechten Druckqualität führen kann. Prüfen Sie auch, ob der Druckdienstleister ebenfalls nachschärft. Sollte dies der Fall sein, entfernen Sie unbedingt das Häkchen bei „Nachschärfen“ in der Bestellung.

Fazit: Der perfekte Druck beginnt mit der richtigen Vorbereitung

Die Vorbereitung Ihrer Bilder für den Druck erfordert Sorgfalt und Liebe zum Detail. Von der richtigen Bildauflösung über das Farbmanagement bis hin zur Schärfung ist jeder Schritt entscheidend für ein perfektes Druckergebnis. Wenn Sie die hier beschriebenen Schritte und Tipps befolgen, können Sie sicher sein, dass Ihre Bilder nicht nur auf dem Bildschirm, sondern auch im Druck in voller Pracht erstrahlen.

Nutzen Sie den Service von WhiteWall, um Ihre Kunstwerke professionell drucken zu lassen. Mit unserer langjährigen Erfahrung und modernster Drucktechnologie garantieren wir Ihnen Druckergebnisse, die Ihre Erwartungen übertreffen. Informieren Sie sich auf unserer Website und lassen Sie sich von unseren Experten beraten.

Erfahren Sie mehr über die Autorin

Als ausgebildete Portrait- und Hochzeitsfotografin bringt Katharina Wergen ihr umfangreiches Wissen in die Fotografie ein. Seit 2018 ist sie bei WhiteWall im Unternehmen als Sales Consultant tätig und unterstützt Ausstellungsprojekte für Museen und Galerien. Zudem fokussiert sie sich verstärkt auf die Reportagefotografie. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der Fotografin, hier im Interview.

Porträt von Katharina Wergen, WhiteWall Sales Consultant Head Office.

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Ein Fotobuch liegt offen auf einem Holztisch und zeigt zwei Landschaftsfotografien. Neben dem Buch stehen eine Kamera, ein Kameraobjektiv und eine Schale.

Verschiedene Druckmedien und -formate

Im vorherigen Kapitel haben wir bereits erläutert, worauf Sie bei der Druckvorbereitung achten sollten. Dieser Beitrag von WhiteWall soll Ihnen nun helfen, sich einen Überblick über die verschiedenen Dateiformate und Exportoptionen zu verschaffen. Und zu verstehen, wann Sie welches Format verwenden sollten - und warum andere für den Druck eher ungeeignet sind.

Von der WhiteWall-Expertin Katharina Wergen

Mehrere Bilder in verschiedenen Rahmen und Größen sind an einer hellen Wand über einem modernen Tisch arrangiert.

Ausstellen Ihrer Werke

Sie haben gelernt, mit Ihrer Kamera umzugehen, sind auf Motivsuche gegangen und haben Ihre Bilder bearbeitet. Jetzt kommt der wohl schönste Moment: Nach all der Arbeit, die zweifellos auch viel Spaß gemacht hat, ist es Zeit, das fertige Bild abzuspeichern. Ein Prozess geht zu Ende. Doch was geschieht mit dem Werk? Soll es digital auf der Festplatte verstauben? Nein, dafür haben Sie sich zu viel Mühe gegeben. Die Entscheidung, das Werk mit der Welt zu teilen, ist also gefallen. Hier erfahren Sie, welche Möglichkeiten der Präsentation es gibt, welche Schritte Sie bei der Ausstellung Ihrer Bilder beachten sollten und worauf Sie achten müssen.

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Online-Präsenz und Social Media für Fotografen

Professionelle Fotografen nutzten ihre Kontakte und mussten viel Aufwand betreiben, um ihre Arbeiten in Zeitschriften zu veröffentlichen oder ihre Werke in Ausstellungen zu präsentieren. Für Amateure war dies nahezu unerreichbar. Mit dem Internet und dem Erfolg entsprechender Plattformen wurde über Nacht die ganze Welt zur Bühne. Ob regional, national oder international, Fotografen können heute ganz einfach ihre Bilder teilen, präsentieren – und vermarkten. Es ist also einerseits deutlich einfacher geworden, seine Bilder der Welt zu zeigen, aber andererseits viel schwieriger, in der Masse gesehen und wahrgenommen zu werden.