INSPIRATION

 „Fotografie ist für mich visuelle Poesie“ - Kate Ishora

Kurzprofil

Kate Ishora stammt aus Brjansk, einer kleinen Stadt in Russland. Schon als Kind kam die heute 36-Jährige mit der Fotografie in Berührung. Derzeit arbeitet sie als Grafikdesignerin und Psychologin, wobei ihr Schwerpunkt auf der Kombination von Psychologie und Fotografie liegt. Auf ihrem Instagram-Account zeigt sie einer wachsenden Fangemeinde einen Querschnitt ihrer Arbeit.

Im Interview erzählt sie, warum sie sich als „Fotoforscherin“ bezeichnet, wie sie als Kind im Badezimmer ihrer Eltern beim Entwickeln von Fotofilmen half und warum sie nach eigener Aussage am Imposter-Syndrom leidet.

self portrait of Kate Ishora.

4 FRAGEN AN KATE ISHORA

Hallo, ich bin Kate und ich bin Fotografin. Aus irgendeinem Grund bezeichne ich mich gerne als Fotoforscherin. Für mich ist ein Fotograf jemand, der sehr professionell ist, eine teure Ausrüstung hat und viel Erfahrung. Vielleicht ist es das Imposter-Syndrom 🤓, aber so ist es nun mal. Fotografie ist für mich visuelle Poesie. Mit Hilfe der Fotografie kann man etwas zeigen, was sich nur schwer oder gar nicht in Worte fassen lässt. Und in erster Linie geht es mir um die unglaubliche Schönheit der Welt, die ich mit anderen teilen möchte.

Kannst du uns ein bisschen darüber erzählen, wie du zur Fotografie gekommen bist?

Schon als Kind fühlte ich mich zu allem Schönen hingezogen, und ich habe mich gerne kreativ ausgedrückt. Ich habe gezeichnet, mich als Innenarchitektin versucht und dann mit Grafikdesign und Fotografie angefangen. Die Fotografie war schon immer Teil meines Lebens. Mein Vater liebte die Fotografie und entwickelte Filme in einem dunklen Badezimmer. Wir hatten viele Zeitschriften über Fotografie, die ich mir gerne ansah. Als ich meinen Abschluss an der Universität gemacht habe, habe ich eine Kamera bekommen. Ich habe versucht, Porträts von Menschen zu fotografieren, aber so richtig zur Fotografie bin ich erst vor etwa fünf Jahren gekommen. Es hat damit angefangen, dass ich den Himmel mit einem alten iPhone fotografierte. Das hat mich immer inspiriert und begeistert. (Das mache ich übrigens immer noch, manche Dinge ändern sich nie.😁) Dann habe ich zu Hause und auf der Straße alles um mich herum fotografiert, was ich interessant fand. So habe ich mit Instagram angefangen.

three-part composition abstract fine lines, blurry plant and light.

Foto: Kate Ishora

Bitte erzähle etwas über deine Bilder. Wie lässt du dich inspirieren? Und was inspiriert dich am meisten? Filme, Bücher oder Zeitschriften? Oder was umgibt dich?

Die Welt um mich herum inspiriert mich ungemein: die Natur, Straßen, Gegenstände und Menschen. Am meisten Spaß machen mir Nahaufnahmen. Ich liebe es, die kleinen Dinge, die winzigen Details zu bemerken. Wie das Licht einfällt, wie Farben, Texturen und Details, die normalerweise übersehen werden, zusammenpassen. Das ist für mich die Magie der Fotografie. Es gibt immer etwas Schönes um uns herum, aber wir nehmen es nicht immer wahr. Ich liebe es, die Welt so zu zeigen, wie ich sie sehe. Ich lasse mich oft von der Fotografie und den handwerklichen Fähigkeiten anderer Menschen inspirieren, aber auch von Filmen und Musik. Es gibt ein paar coole Typen - Son Lux. Sie sind eine unerschöpfliche Inspirationsquelle für mich und ich liebe es, ihnen zuzuhören, während ich Fotos bearbeite - das ist pure Freude.

Der Prozess des Fotografierens ist für mich manchmal wie Meditation, weil es nur mich und meine Kamera gibt. Man weiß nie, wie sich ein Spaziergang mit der Kamera entwickeln wird und welche Diamanten man findet. Es ist ein besonderer Nervenkitzel, es mit anderen zu teilen und die Reaktionen zu sehen. Du fühlst dich nicht allein, wenn jemand anderes die gleiche Erfahrung mit Schönheit macht.

colorful motifs with black Hamburg frames and passepartout.

Foto: Kate Ishora

Ein besonderes Highlight ist die Fotobearbeitung. Ich experimentiere gerne mit Farben. Ich probiere verschiedene Umrahmungsmöglichkeiten aus. Jedes Foto ist eine Art Experiment. Jedes ist einzigartig. Meistens höre ich erst auf, wenn ich das Gefühl habe - wow, das ist es!

Vor kurzem habe ich meine psychologische Praxis als Gestalttherapeutin eröffnet, was mein Interesse an der Porträtfotografie geweckt hat. Also habe ich angefangen, auch Menschen zu fotografieren. Ich mag es, die Schönheit der Menschen zu zeigen, ihre innere Welt zu reflektieren und sie ein bisschen glücklicher zu machen.

wrapped up street light.

Foto: Kate Ishora

Was sind deine Pläne für den Rest des Tages?

Ich habe den Tag frei, also plane ich einen Spaziergang zu machen, einen Kaffee zu trinken, zu lesen und wenn ich die Energie habe, einige Fotos vom letzten Fotoshooting zu bearbeiten. Ich habe meinen Freund und einen Kollegen aus der Psychologie fotografiert. Außerdem plane ich, die zweite Staffel von Good Omens zu beenden 🙃.

Was sollten wir noch über dich wissen?

Ich bin 36 Jahre alt und wurde in Brjansk geboren, einer kleinen Stadt in Russland. Jetzt arbeite ich als Grafikdesignerin und Psychologin, und parallel dazu fotografiere ich. Ich plane, das Design aufzugeben und Psychologie und Fotografie zu kombinieren - meine beiden Leidenschaften.

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