Der Mensch im Mittelpunkt – Vivien Liskovsky
Kurzprofil
Vivien Liskovsky ist eine professionelle Fotografin aus Deutschland, die seit 2018 in Paris lebt und arbeitet. Nach Abschluss ihrer Ausbildung in einem E-Fashion-Konzeptstudio im Jahr 2016 hat Vivien mit verschiedenen professionellen Fotografen zusammengearbeitet, um ihren fotografischen Horizont zu erweitern. Seit 2018 leitet sie den WhiteWall Standort in Paris.
Im Interview verrät sie nicht nur ihre Lieblingsprodukte aus unserem Sortiment, sondern gibt auch Einblicke in ihr Leben als Fotografin und was sie bei ihrer Arbeit inspiriert.
8 FRAGEN AN VIVIEN LISKOVSKY
Was genau machst du bei WhiteWall und wie lebst du deine Leidenschaft für Fotografie in deinem Arbeitsalltag aus?
Ich bin nun seit 2018 zuständig für unseren Standort in Paris. Dabei geht es um die Beratung unserer Kunden, insbesondere um das beste Produkt für ihr Foto zu finden, sowie sicherzustellen, dass die Druckdaten richtig vorbereitet sind. Ich helfe so mit meiner Erfahrung aus technischer Sicht, sowie der Erfahrung als Fotografin, unvergessliche Ausstellungen zu begleiten, oder emotionale Momente zu kreieren, wenn Souvenirs wieder auf den Wänden unserer Kunden aufleben.
Fotografin zu sein spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Arbeit im Druck und der Beruf des Fotografen sind sehr unterschiedlich. Ich habe es jedoch geschafft, beides auf sehr komplementäre Weise miteinander zu verbinden, indem ich sowohl eine künstlerische als auch eine technische Dimension in meine Kundenberatung einbringe. Das ist eine eindeutige Stärke im Alltag.
Kannst du ein bisschen darüber erzählen, seit wann du fotografierst und wie du dazu gekommen bist? Und inwiefern hat sich deine Fotografie im Laufe der Zeit verändert, zum Beispiel in Bezug auf die Themen?
Ich habe 2016 meine Ausbildung zur Fotografin mit dem Schwerpunkt im Bereich der Mode beendet. Ich habe jedoch schon immer fotografiert, schon als Kind. Mein Vater und mein Großvater suchten ständig nach ihren Kameras, weil ich mit diesen verschwand, um Fotos zu machen. Es stellte sich mir nie die Frage, was ich einmal werden möchte, da die Fotografie immer mein klarer Berufsweg sein sollte, als wäre es schon immer in mir eingepflanzt.
Ich hatte schon immer einen künstlerischen Ansatz in meinen Themen, um etwas zu kreieren, was bleibt. Das ist als Künstlerin ein Lebensprojekt mit ständiger Hinterfragung und Bewegung, was auch gut ist, denn Stillstand tut der Kreativität nicht gut.
Thementechnisch lag mein Fokus anfangs mehr im Modebereich, auch da ich in dem Bereich meine Ausbildung gemacht habe, es fehlte aber immer Irgendetwas. Danach habe ich mich mehr künstlerischen Projekten zugewandt, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht. Während der Zeit des Covid kam dann die „Erleuchtung”, beide Passionen, die Fotografie und die Musik zu verbinden. Den Moment vor der ersten großen Bühne in Paris als Fotografin werde ich nie vergessen und dieser hat gleich das bestätigt, was auf eine Art immer gefehlt hat. Ich arbeite weiterhin an diesen beiden Bereichen in meinen fotografischen Projekten.
Foto: Vivien Liskovsky
Bitte erzähle mehr über deine Bilder. Was ist dein Schwerpunkt? Wie wählst du die Farben, die Komposition, die Themen usw. aus?
Mein Schwerpunkt liegt in der Arbeit mit Menschen in einer künstlerischen Form für Portraits, Events, Konzerte oder Modefotografie. Ich arbeite viel mit analogen Stilmitteln, da ich finde, dass die analoge Fotografie etwas Unbeschreibliches hat in ihrem Charakter, besonders in Schwarz-Weiß.
Bei der Konzertfotografie ist es jedes Mal eine lichttechnische Überraschung, da man nie wirklich im Vorhinein weiß, wie das Licht sein wird. Dies finde ich besonders herausfordernd, da man nie wirklich planen kann und quasi ins „kalte kreative Wasser springt”.
Bei freien Projekten lasse ich mir gerne Zeit, da entwickelt sich die Idee wie ein guter Wein und sobald die Idee reif ist, suche ich dann nach dem Modell für das Projekt. Da geht es mir in erste Linie ums Feeling und eine tolle Verbindung zu der Person für das Projekt, da ich in meiner Arbeit immer nach dem Ausdruck von Emotionen suche und diese nur über eine persönliche Basis entstehen können. Ich möchte die Menschen während des Shootings in eine Art Wohlfühlblase tauchen lassen, eine Entschleunigung im raschen Berufsalltag.
Foto: Vivien Liskovsky
Gibt es Bilder, auf die du besonders stolz bist und wenn ja, warum / wie sind sie entstanden?
In der Konzertfotografie Kategorie ist es das Konzert von PJ Harvey in der Olympia Halle in Paris, auf das ich besonders stolz bin, da die Bilder die Emotionen, Identität und Atmosphäre der Künstlerin perfekt wiedergeben. Die Fotos wurden mit der kleinsten 35-mm-Kleinbildkamera von 1976, der Rollei 35s, aufgenommen.
In der Portraitfotografie Kategorie ist es mein erstes Projekt mit zwei Modellen in einem tollen Appartement in Paris, bei dem ich alles von Kleidung zu Location selbst organisiert habe. Die Fotos wurden auf der Hasselblad 500C/M geschossen und ich erinnere mich gerne noch an die Aufregung zurück, als ich die Filme zur Entwicklung gebracht habe, da es eine der ersten richtigen Serien mit der Hasselblad war. Die Resultate haben eine Reihe von Glückshormonen erzeugt und entsprachen der Idee, die ich im Kopf hatte. Ich liebe die Tiefe in dieser Serie einfach sehr.
Foto: Vivien Liskovsky
Was inspiriert dich? Und worüber wirst du inspiriert? Filme, Bücher oder Zeitschriften? Oder das, was dich umgibt?
Mich inspiriert das Leben, die Menschen um mich herum, sowie die Musik.
Was ist dein absolutes Lieblingsprodukt bei WhiteWall? Und warum?
Mein Lieblingsprodukt ist der Fotoabzug unter mattem Acrylglas. Es verhindert Reflektionen, somit kann man richtig in das Werk eintauchen und es hat durch seine Körnung im Glas einen großartigen Charakter, der perfekt zu meinen Werken passt. Der Fine Art Print auf Dibond hat sehr mein Interesse geweckt und würde auch großartig zu meinen Arbeiten passen.
Hast du Tipps, die du anderen Fotografie-Interessierten mitgeben möchtest?
Sich in der Kreativität nicht bremsen zu lassen, nicht nur das Smartphone zum Fotos machen, zu nutzen und an sich zu glauben.
Was sollten wir sonst noch über dich wissen?
Trotz allen Negativmeinungen in meiner Laufbahn, dass Paris nur bei einem Traum bleiben würde, mein Französisch in Schulzeiten niemals gut genug wäre, um die Sprache zu sprechen, bin ich 2018 mit einem One Way Ticket und dem Nötigsten nach Paris und oui, je parle très bien français. Ich lebe meinen ersten Traum und hoffe bald, meinen zweiten Traum zu erfüllen, als Fotografin Erfolg zu haben und von meiner Leidenschaft leben zu können.