Online-Präsenz und Social Media für Fotografen

Von der WhiteWall-Expertin Katharina Wergen

Eine Person in einem weißen Kleid steht im Nebel und hält in ihrer ausgestreckten Hand ein hell leuchtendes, rotes Licht. Der Hintergrund ist dunkel und neblig.

Wie das früher war, kann man sich heute kaum noch vorstellen. Professionelle Fotografen nutzten ihre Kontakte und mussten viel Aufwand betreiben, um ihre Arbeiten in Zeitschriften zu veröffentlichen oder ihre Werke in Ausstellungen zu präsentieren. Für Amateure war dies nahezu unerreichbar. Mit dem Internet und dem Erfolg entsprechender Plattformen wurde über Nacht die ganze Welt zur Bühne. Ob regional, national oder international, Fotografen können heute ganz einfach ihre Bilder teilen, präsentieren – und vermarkten. Es ist also einerseits deutlich einfacher geworden, seine Bilder der Welt zu zeigen, aber andererseits viel schwieriger, in der Masse gesehen und wahrgenommen zu werden.

Wir beleuchten die verschiedenen Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen, um Ihre Bilder effizient und sicher im Online-Dschungel zu präsentieren. Und zeigen, welche Plattform für welchen Nutzer geeignet ist.

Die Präsentation Ihrer Bilder im Internet

Wir sprechen gerne von „teilen“, aber eigentlich meinen wir „zeigen“. Der erste Abschnitt befasst sich daher mit den reinen Präsentationsflächen, die Ihnen zur Verfügung stehen.

Willkommen auf meiner Seite: Die eigene Website

Ein silberner Folienballon in Form eines Hashtags steht vor einem hellrosa Hintergrund auf einer hellblauen Fläche.

Die eigene Homepage ist das Fundament der eigenen Präsenz. Vom Profi, der definitiv nicht auf sie verzichten kann, weil sie trotz aller Modernität seriöser wirkt als ein bloßer Social-Media-Auftritt, bis zum engagierten Hobbyfotografen, der die Vorteile für sich nutzt.

Die Vorteile der eigenen Website

Die Seite gehört Ihnen und unterliegt keinen Einschränkungen. Wer im Bereich der Produkt- oder Aktfotografie tätig ist, kann eigenverantwortlich Bilder hochladen, ohne etwa an die Grenzen fremder Plattformen zu stoßen. So ist Meta beispielsweise nicht gerade freundlich gegenüber Aktfotografien, auch wenn diese künstlerisch und seriös umgesetzt wurden.

Auch bei der visuellen Gestaltung Ihrer Website haben Sie alle Freiheiten. Ob Sie sich für ein wiederkehrendes Farbschema entscheiden oder Ihre Galerien in passende Farbtöne tauchen, bleibt Ihnen und Ihrer verfügbaren Zeit überlassen.

Den Kontakt bestimmen Sie. Freuen Sie sich über ein Kompliment zu einem Bild oder bevorzugen Sie es, jeden Tag zwei bis acht Bestellungen für Abzüge in Ihrer Mailbox zu haben? Ob Ihre Seite eine Übersicht Ihrer Fotokunst ist oder eine Plattform für Ihr Business, auf der Sie gebucht und Fotos gekauft werden können, bleibt Ihnen überlassen.

Sie sind unabhängig. Wenn Meta oder eine andere Plattform ihre Geschäftsbedingungen, ihren Algorithmus oder ihre Präsenz in einem Land ändert, sind Sie mit dabei – oder Sie verlassen die Plattform. Auf Ihrer eigenen Seite bleibt alles wie es ist. Allerdings müssen Sie sich auch hier an rechtliche Rahmenbedingungen halten – so ist z.B. ein Impressum in Deutschland Pflicht.

Nachteile der eigenen Website

Der einzige Nachteil einer eigenen Website ist, dass Sie für alles selbst verantwortlich sind. Vom Aufbau bis zur Aktualisierung liegt die Pflege bei Ihnen. Auch wenn der Aufbau der Seite heute durch die meisten Dienste im Baukastensystem sehr schnell geht, kann sie dynamisch verändert und automatisch mit Updates versorgt werden. Die Arbeit und Pflege sollte nicht unterschätzt oder vernachlässigt werden.

Tipps für die eigene Website

Wofür steht Ihre Website? Denken Sie wie ein Besucher oder lassen Sie sich von Freunden konstruktiv beraten. Ein Gast sollte sofort verstehen, worum es geht. Wenn Sie als Sportfotograf gebucht werden wollen, sollte nicht die Hälfte Ihrer Bilder aus Astrofotos bestehen.

Welches Design passt zu Ihrem fotografischen Portfolio? Klare Linien, wenige Farben und kein unnötiger Schnickschnack wirken vielleicht konservativ, sind aber gerade für den ersten Eindruck von Vorteil. Wenn charakterstarke Schwarz-Weiß-Portraits Ihre Stärke sind, sollte die Seite nicht wie ein farbenfrohes Urlaubsportal wirken.

Woher kommt der Traffic? Wenn die Seite fertig ist, beginnt das Warten. Aber wer soll Ihre Website überhaupt besuchen und wie wird sie bekannter? Klare Antwort: Werbung gehört dazu. Auf Visitenkarten, in sozialen Netzwerken und vor allem bei Suchmaschinen wie etwa Google. Wer gefunden werden will, muss sich mit dem Thema „SEO“, der Suchmaschinenoptimierung, auseinandersetzen.

Einsamer Wolf oder reger Austausch? Mit einem Blog können Sie über laufende oder abgeschlossene Projekte informieren oder Fans und Follower an aktuellen Ereignissen teilhaben lassen. So wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.

Wie wird die Website genutzt? Denken Sie daran, dass die Seite auf verschiedenen Geräten geöffnet werden kann. Ein „Responsive Design“, also eine angepasste Darstellung für Computer, Tablet und Smartphone, sollte unbedingt integriert werden.

Weiße Worte „IF YOU DON’T LIKE“ sind in Großbuchstaben auf den Asphalt eines Gehwegs geschrieben.

Impressum und Datenschutz sind spätestens seit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) Pflicht. Sie können sich beides auf Serviceseiten generieren lassen. Weitere Informationen rund um Recht für Fotografen gibt es auch im Beitrag „8. Fotografie und Recht“.

Die digitale Mappe: Das Portfolio

Für alle, die den enormen Aufwand einer eigenen Website mit all ihren Möglichkeiten nicht auf sich nehmen wollen, weil ihnen eine einfache Präsentation ihrer Arbeit genügt, gibt es die digitale Fotomappe. Das geht viel schneller und einfacher. Die Portfolio-Mappe lohnt sich vor allem für einzelne Projekte wie Architektur- oder Hochzeitsfotografie. Der Aufwand ist geringer, dafür sind die Möglichkeiten begrenzter.

Wichtig: Derzeit sind viele Portfolioanbieter in den USA ansässig und unterliegen amerikanischem Recht.

Lassen Sie uns über Bilder sprechen: Teil einer Fotocommunity sein

Ihre Bilder zeigen, andere betrachten und darüber reden? Was früher Stammtisch hieß, heißt im Online-Zeitalter schlicht: Community. Hier kann man sich in kleiner Runde über Fotos austauschen. Vor allem der gegenseitige Austausch über Technik, Fotospots und Inspiration ist oft zielgerichteter als in den sozialen Medien. Der Übergang vom Amateur zum Profi ist fließend. Bei einigen Plattformen gibt es ein Limit für Uploads und Speicherplatz. Wer also nur unter Gleichgesinnten sein möchte, ist in einer der zahlreichen Communities besser aufgehoben.

Die bekanntesten Communities sind Flickr und 500px. Die Websites funktionieren sehr ähnlich. Beide bieten die Möglichkeit, ein eigenes Profil anzulegen, eigene Bilder hochzuladen und haben eine Kommentarfunktion. Beide sind internationale Plattformen, die sowohl von Profis als auch von Amateuren genutzt werden.

Die Interaktion mit Ihren Bildern

Wer nur seine Bilder in die digitale, soziale Welt werfen will, hat das Problem, dass es Millionen andere gleichzeitig tun. Dennoch sind die sozialen Medien aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Spätestens seit Facebook online gegangen ist und Instagram uns gezeigt hat, dass man vor dem Essen fotografieren muss, nimmt die Bilderflut stetig zu. Lohnt sich da ein kunstvoll gestaltetes Profil? Die klare Antwort: Ja. Einer der aktuellen Giganten in diesem Segment ist Meta mit seinen Plattformen Facebook und Instagram. Auf diese beiden Plattformen soll im Folgenden ein Blick geworfen werden.

Facebook

Ein grauer, älterer Laptop steht auf einem rosa Hintergrund, daneben eine weiße Büste und mehrere bunte Disketten.

Facebook war von Anfang an ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Es spielt nach seinen eigenen Regeln und der Algorithmus entscheidet allein, welche Reichweite generiert werden kann. Dennoch ist es eine der besten Möglichkeiten, Ihre Bilder schnell, einfach und kostenlos zu präsentieren. Mit einem strukturierten Plan gelingt Ihnen ein professioneller Auftritt auf dem Urgestein der sozialen Medien.

Legen Sie neben Ihrem privaten Account auch einen Foto-Account an. Hier zeigen Sie Ihre Bilder und vernetzen sich mit anderen Fotografen, Models oder Fotogruppen. Laden Sie regelmäßig neue Inhalte hoch. Dabei ist es egal, ob Sie kleine Serien oder Einzelbilder verwenden. Hauptsache, Sie haben eine kontinuierliche Bewegung - das ist es, was der Algorithmus braucht. Aber haben Sie Geduld. Die Reichweite kommt mit der Zeit.

Nutzen Sie die Zeit und bringen Sie sich ein. Kommentieren Sie Bilder und beteiligen Sie sich aktiv an Diskussionen. Seien Sie offen und freundlich und helfen Sie mit Ihrem Wissen.

Tipp: Mit den Auswertungstools können Sie sehen, wann Ihre Follower aktiv sind. Nutzen Sie dies bei der Planung Ihrer Posts. Planen Sie sie angemessen und am besten im Voraus.

Denken Sie auch daran, wer Ihre Website zum ersten Mal besucht. Fotoalben machen die Oberfläche übersichtlicher.

Tipp: Komprimieren Sie Ihre Bilder selbst, bevor Sie sie hochladen. Wenn Facebook das für Sie macht, leidet die Qualität.

Instagram

Instagram ist noch bildorientierter als Facebook. Kein Wunder, dass es sich über die Jahre zur beliebtesten Plattform für Fotografen entwickelt hat. Hier ist es wichtig, dass die Bilder funktionieren. Es ist nicht schlimm, ein Bild zu posten, das man sich nicht als WhiteWall Masterprint an die Wand hängen würde, aber man sollte das Niveau von Post zu Post hoch halten, besser noch steigern. Um auf Instagram voranzukommen, gibt es einige Schritte, die sich von denen auf Facebook unterscheiden.

Wichtig: Veröffentlichen Sie nur gute Bilder. Für Schnappschüsse und Aktivitäten empfiehlt sich eine Story oder ein Reel.

Ebenfalls gut: Verwenden Sie so viele Hashtags wie möglich – auf Instagram sind bis zu 30 Hashtags pro Post möglich. Nirgendwo sonst können Sie potenzielle Fans und Follower besser erreichen. Um sich inspirieren zu lassen, können Sie einen Blick auf die Hashtags der Bilder werfen, die Ihnen gefallen und die auf der Plattform gut funktionieren.

Tipp: Kaufen Sie keine Follower. Es ist nicht sicher, ob Sie dafür wirklich gebannt werden, aber organische Reichweite ist viel nachhaltiger. Also lieber langsam und stetig wachsen, um die Anzahl der Follower nach oben zu treiben.

Wichtig ist, dass Sie sich regelmäßig mit Posts, Kommentaren und Interaktionen in die Story einbringen. Eine gute Möglichkeit der Interaktion ist etwa das Teilen oder Verlinken anderer Beiträge in der Story, die im Laufe der Jahre immer wichtiger geworden ist.

Sinnvoll ist auch ein zweiter Instagram-Kanal, der ausschließlich der Fotografie gewidmet ist und ein klares Profil hat. Wenn Sie unterschiedliche Schwerpunkte haben, z.B. Schwarz-Weiß-Porträtfotografie und Landschaftsfotografie, lohnt es sich ebenfalls, zwei separate Kanäle einzurichten, da die Follower dann wissen, was sie erwartet.

Weitere Plattformen

Die Online-Welt verändert sich ständig. Während einige Meta-Sites schon sehr lange bestehen, sind andere schon wieder verschwunden. Wir stellen Ihnen zwei soziale Netzwerke vor, die sich – neben Facebook und Instagram – gerade für Fotografen auszahlen können.

Mit Pinterest kann man eigene Ausstellungen online kuratieren, sich Ideen und Inspirationen holen oder mit seinen Bildern liefern. Der Austausch unter den Nutzern ist allerdings deutlich geringer.

Bei TikTok dreht sich alles um Videos. Mit kleinen Clips während eines Shootings oder als zusätzliche Werbung kann es ein nützliches Werkzeug sein.

Es kann sich lohnen, den aktuellen Trends in den sozialen Medien zu folgen – aber alles zusammen kostet viel Zeit, die man auch ins Netzwerken oder Fotografieren investieren kann. Wie weit Sie sich hier engagieren, bleibt Ihnen überlassen.

Das Recht am Bild, der Schutz und die KI

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, seine digitalen Bilder zu schützen. Die bekannteste ist das Wasserzeichen. Es wird einfach im Bildbearbeitungsprogramm über das Bild gelegt und so hochgeladen. Es kann Ihr Name, der Name Ihres Kontos oder ein Unikates-Logo sein.

Sie können auf Ihrer Website einen „Rechtsklickschutz“ einrichten. Dadurch ist es nicht möglich, ein Bild durch einen Rechtsklick mit der Maus zu speichern. Dies schützt zwar nicht vor Screenshots, erschwert aber den Bilddiebstahl. Außerdem sollten Sie Ihre Bilder komprimieren. Wenn sie heruntergeladen werden, sind sie oft unbrauchbar.

In den sozialen Medien gibt es ein anderes Problem. Sie akzeptieren die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und damit auch die Vereinbarung über die Bildrechte. Das bedeutet nicht, dass Sie Ihre Rechte aufgeben, aber Ihre Bilder könnten für KI-Programme oder im Rahmen der AGBs des Anbieters verwendet werden. Deshalb: Lesen Sie die AGB genau durch und nutzen Sie eine eventuelle Opt-Out-Option oder widersprechen Sie gegebenenfalls.

Fazit

Wer ein Foto gemacht und bearbeitet hat und vielleicht stolz darauf ist, möchte es zeigen und mit anderen teilen. Das Internet ist dafür der ideale Ort, schon allein wegen seiner auf Optik ausgelegten Technik. Planen Sie sorgfältig, in welche Präsentation Sie Zeit investieren wollen und welche Ihre Ziele am besten unterstützt.

Erfahren Sie mehr über die Autorin

Als ausgebildete Portrait- und Hochzeitsfotografin bringt Katharina Wergen ihr umfangreiches Wissen in die Fotografie ein. Seit 2018 ist sie bei WhiteWall im Unternehmen als Sales Consultant tätig und unterstützt Ausstellungsprojekte für Museen und Galerien. Zudem fokussiert sie sich verstärkt auf die Reportagefotografie. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der Fotografin, hier im Interview.

Porträt von Katharina Wergen, WhiteWall Sales Consultant Head Office.

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Ein sandiger Hügel spiegelt sich in einem ruhigen, blauen Gewässer. Auf dem Hügel befinden sich wenige Bäume, der Himmel ist blau mit leichten Wolkenformationen.

Vorbereitung Ihrer Bilder für den Druck

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Ausstellen Ihrer Werke

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Verschiedene Druckmedien und -formate

Im vorherigen Kapitel haben wir bereits erläutert, worauf Sie bei der Druckvorbereitung achten sollten. Dieser Beitrag von WhiteWall soll Ihnen nun helfen, sich einen Überblick über die verschiedenen Dateiformate und Exportoptionen zu verschaffen. Und zu verstehen, wann Sie welches Format verwenden sollten - und warum andere für den Druck eher ungeeignet sind.