Verschiedene Druckmedien und -formate

Von der WhiteWall-Expertin Katharina Wergen

Ein Fotobuch liegt offen auf einem Holztisch und zeigt zwei Landschaftsfotografien. Neben dem Buch stehen eine Kamera, ein Kameraobjektiv und eine Schale.

Wenn es um den Druck von Bildern geht, spielt die Wahl des richtigen Dateiformats und der richtigen Exportoption eine entscheidende Rolle. Ein hochwertiges Foto verdient es, in bestmöglicher Qualität gedruckt zu werden.

Im vorherigen Kapitel haben wir bereits erläutert, worauf Sie bei der Druckvorbereitung achten sollten. Dieser Beitrag von WhiteWall soll Ihnen nun helfen, sich einen Überblick über die verschiedenen Dateiformate und Exportoptionen zu verschaffen. Und zu verstehen, wann Sie welches Format verwenden sollten - und warum andere für den Druck eher ungeeignet sind.

Warum sind die richtigen Formate für den Druck so wichtig?

In der Welt des Druckens kann die Wahl des falschen Dateiformats oder die Wahl der falschen Option für den Export zu Ergebnissen von schlechter Qualität führen. Jedes Format hat seine eigenen Eigenschaften und seine eigenen Anwendungsbereiche. Daher ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen und das richtige Format zu wählen, um ein qualitativ hochwertiges Druckergebnis zu erzielen.

1. Dateiformate: TIFF, JPEG, DNG oder PDF?

Eine entscheidende Rolle für die Druckqualität spielt das richtige Dateiformat. Jedes Format hat seine Vor- und Nachteile. Sie hängen vom Druckmedium und der gewünschten Qualität ab.

Kurz eine kleine Exkursion zur Technik hinter den Formaten:

Das Format einer Datei beginnt mit dem sogenannten Container. Der Container ist im Grunde genommen das Grundgerüst einer Datei. In diesem Grundgerüst finden alle Informationen rund um das Bild ihren Platz - an fest definierten Stellen. Der Container ist auch für die jeweilige Dateiendung ausschlaggebend. So steht z.B. „.jpg“ für den JPEG-Container.

Wie stark die Bildinformationen innerhalb des Containers verkleinert werden, wird als Komprimierung oder Kompression bezeichnet. Dabei wird zwischen einem verlustfreien Verfahren und einem verlustbehafteten Verfahren unterschieden. Wie stark komprimiert oder nicht komprimiert, hängt direkt mit der Kodierungsvariante zusammen. Im Falle des JPEG-Formats sind vier der sechs Verarbeitungsschritte mit einem Datenverlust verbunden.

Der JPEG-Container kann neben dem eigentlichen Pixelbild noch weitere Daten, wie z.B. Aufnahmeinformationen oder auch Text speichern.

Das TIFF-Format: Für hochwertige Drucke

Ein großes Landschaftsbild mit Bergen und Wolken hängt über einem beige-braunen Ledersofa mit dekorativen Kissen und einer Decke.

Das TIFF-Format eignet sich bestens für großformatige Drucke, in denen jedes noch so kleine Detail perfekt abgebildet werden soll.

Das „Tagged Image File Format“, kurz TIFF, wird vor allem für den computergestützten Satz von Texten und Bildern in Verlagen verwendet. Es bietet eine native Unterstützung des CMYK-Farbmodells, welches die klassische Wahl für den Druck ist. Speichern kann man Bilder mit einer Farbtiefe von bis zu 32 Bit pro Farbkanal.

Ein typisches Bild im TIFF-Format ist um ein Vielfaches größer als ein Bild im verlustbehafteten JPEG-Format. Für den Austausch von Bildern in hochauflösender Druckqualität hat sich das Format im Laufe der Jahre dennoch durchgesetzt.

Heute ist TIFF vor allem wegen seiner Flexibilität und hohen Qualität eines der am häufigsten verwendeten Druckformate. Es unterstützt sowohl eine verlustfreie Komprimierung als auch eine große Bandbreite an Farbtiefen. Außerdem können TIFF-Dateien mehrere Ebenen und Transparenzen enthalten. Dies macht sie ideal für den professionellen Druck.

Das JPEG-Format: Das Format für alle Fälle

Ein Fotokalender liegt auf einer Holzoberfläche. Eine Hand blättert eine Seite um, die ein Foto mit einem Baum, einer Kuh und einer knieenden Frau auf einer Wiese zeigt.

JPEG ist das am weitesten verbreitete Bildformat und bietet einen guten Kompromiss zwischen Dateigröße und Bildqualität. Es verwendet eine verlustbehaftete Komprimierung. Dadurch wird die Dateigröße erheblich reduziert, allerdings auf Kosten einiger Bilddetails.

Ziel des JPEG-Formats ist die Erzielung einer überschaubaren Dateigröße bei akzeptabler Qualität. Der Austausch zwischen verschiedenen Systemen wird durch eine eindeutige Beschreibung der verlustbehafteten Kodierung gewährleistet. Der Grad der Komprimierung ist nahezu frei wählbar. JPEGs benötigen im Vergleich zu Rohdaten nur etwa fünf bis zehn Prozent des Speicherplatzes. Allerdings werden Einstellungen wie Weißabgleich, Farbton oder Schärfe nicht separat gespeichert, sondern in das Bild „eingebrannt“.

Für die Weitergabe der fertigen Bilddateien an den Druckdienstleister ist das JPEG-Format jedoch bestens geeignet. So werden Bilder für Bildbände und Fotokalender bei WhiteWall im JPEG-Format angenommen.

Das PDF-Format: Bild und Text

PDF ist ein weit verbreitetes Format für Druckdokumente. Es enthält Text, Bilder und Grafiken in einem einzigen, leicht zu handhabenden Dokument. Die Formatierung bleibt erhalten. Dies ist unabhängig davon, auf welchem Gerät oder mit welcher Software das Dokument geöffnet wird.

Durch die Kombination von Bild und Text im Dokument eignet es sich für alle Anwendungen, bei denen beide Elemente im Endprodukt enthalten sind. Beispiele sind Fotobücher für Hochzeiten oder Urlaubsreisen oder Portfolios für Fotografen.

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Das DNG-Format: Die Wahl für Digitalpräsentationen

Noch vor JPEG ist Portable Network Graphics, kurz PNG, das meistgenutzte Grafikformat im Internet. Es hat gegenüber seinen Konkurrenten große Vorteile: PNG kann verlustfrei komprimieren, bietet theoretisch eine Farbtiefe von bis zu 64 Bit und kann Transparenz über einen Alphakanal im Bild speichern. Daher wird der Container vor allem für Vektorgrafiken wie Logos oder einfache Grafiken verwendet.

Aber auch für Fotografen lohnt sich ein Blick auf das Format. Denn als Alternative zu JPEG bietet es weitere interessante Eigenschaften. So können PNG-Dateien auch gestreamt werden. Das heißt, ein Bild muss nicht erst vollständig geladen werden, bevor es auf dem Bildschirm erscheint.

PNG ist patentfrei, d.h. jeder Programmierer kann das Format ohne Lizenzgebühren in seinen Programmen verwenden. Allerdings ist PNG auch in seinem Leistungsumfang eingeschränkt: Es unterstützt nicht das CMYK-Farbmodell, das die technische Grundlage für den Vierfarbdruck bildet. Bilder müssen daher vor dem Druck konvertiert werden.

Wer dennoch direkt aus diesem Container drucken möchte, muss damit rechnen, dass die Farben leicht verändert auf dem Papier landen. Wir empfehlen, Bilder im stattdessen im JPEG- oder TIFF-Format an den Druckdienstleister zu übergeben.

Anwendungsbeispiele für die Formate beim Druck:

  • TIFF (Tagged Image File Format): Ideal für hochwertige Drucke, da es verlustfrei speichert. Besonders geeignet für Acrylglas- oder Leinwand-Drucke. TIFF-Dateien sind allerdings in der Regel besonders groß und eignen sich daher nur zum Export einzelner Bilder, nicht zur Langzeitspeicherung eines Archivs.

  • JPEG (Joint Photographic Experts Group): Geeignet für kleinere Drucke und weniger kritische Anwendungen. Achten Sie darauf, eine hohe Qualitätsstufe beim Speichern zu wählen, um Verluste zu minimieren.

  • PDF (Portable Document Format): Besonders nützlich für Layouts und Drucksachen mit Text und Bildern, wie beispielsweise Grußkarten oder Fotobücher mit Textinhalten. PDF-Dateien können eingebettete Schriften und Vektorgrafiken enthalten, was sie vielseitig einsetzbar macht.

Welche Dateiformate Sie für welche Produkte auf Whitewall hochladen können, finden Sie auch hier aufgelistet: Welche Dateiformate kann ich hochladen?

2. Export für spezifische Druckmedien

Jedes Druckmedium hat seine eigenen Anforderungen. Hier sind einige praktische Tipps, wie Sie Ihre Bilder für verschiedene Medien exportieren können:

Fotobücher und Magazine

  • Seitenlayout: Achten Sie auf den Anschnitt (Bleed) und Sicherheitsabstände. Fügen Sie 3 bis 5 mm Anschnitt hinzu, um sicherzustellen, dass keine wichtigen Bildteile abgeschnitten werden.

  • Farbprofil: Verwenden Sie das Farbprofil des Druckdienstleisters, um Farbabweichungen zu vermeiden.

  • Dateiformat: Exportieren Sie als PDF/X-1a:2001 für eine zuverlässige Druckproduktion.

Leinwanddrucke

  • Größe und Auflösung: Berechnen Sie die benötigte Auflösung basierend auf der Größe der Leinwand und dem Betrachtungsabstand. Für große Leinwände und beispielsweise auch große Werbedrucke, die meist aus der Ferne betrachtet werden, reicht oft eine geringere Auflösung.

  • Randgestaltung: Berücksichtigen Sie den umgeschlagenen Rand der Leinwand. Fügen Sie zusätzlich 5 cm um das Bild herum hinzu, damit wichtige Bildteile nicht verloren gehen.

Poster und Kunstdrucke

  • Bildgröße: Stellen Sie sicher, dass Ihr Bild die gewünschte Größe ohne Qualitätsverlust erreicht. Muss das Bild zu sehr nach oben skaliert werden, kann es unscharf und verschwommen im Druck wirken.

  • Farbprofil: Konvertieren Sie Ihr Bild in das CMYK-Farbprofil Ihres Druckdienstleisters.

  • Schärfung: Führen Sie eine Ausgabeschärfung für den Druck durch, um Details hervorzuheben.

Wie Sie hier sehen können, müssen Sie beim Export bereits wissen, was sie und wie sie genau ihre Werke präsentieren wollen. Welche möglichen Trägermaterialien es gibt, welche Formen der Wandhängung von Bildern und welche andere Möglichkeiten es im Druck gibt, erklären wir im Kapitel rund um das Ausstellen Ihrer Werke.

3. Qualitätskontrolle vor dem Druck

WhiteWall-Sample-Sets mit verschiedenen Fotodrucken auf Acryl und Papier liegen flach auf einer weißen Oberfläche. Mehrere Farbfotos und ein Schwarz-Weiß-Foto sind sichtbar.

Bevor Sie Ihre Bilder drucken lassen, ist eine sorgfältige Qualitätskontrolle unerlässlich. Diese drei Schritte sind für professionelle Drucke empfehlenswert:

Softproofing: Überprüfen Sie Ihr Bild mithilfe von Softproofing-Tools, um sicherzustellen, dass die Farben korrekt dargestellt werden.

Druckprobe: Lassen Sie eine Druckprobe erstellen, um die Qualität und Farben zu überprüfen. Bei vielen Druckdienstleistern lassen sich zudem auch Muster-Sets bestellen, bei dem sich ein Eindruck von der Wirkung des gewünschten Trägermaterials gemacht werden kann. Vor allem bei mehreren hochpreisigen und großformatigen Drucken ist eine Musterprobe ratsam.

Überprüfung der Druckdaten: Stellen Sie sicher, dass alle technischen Spezifikationen wie Auflösung, Farbraum und Dateiformat den Anforderungen des Druckdienstleisters entsprechen.

Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Druck

Die Wahl des richtigen Dateiformats und der korrekten Exportoptionen ist entscheidend für ein hochwertiges Druckergebnis. Durch das Verständnis der verschiedenen Formate und die Berücksichtigung von Faktoren wie Farbmanagement, Auflösung und Beschnittzugaben können Sie sicherstellen, dass Ihre Druckprojekte genau so ausfallen, wie Sie es sich wünschen. WhiteWall steht Ihnen dabei mit professioneller Beratung und hochwertigen Drucklösungen zur Seite.

Erfahren Sie mehr über die Autorin

Als ausgebildete Portrait- und Hochzeitsfotografin bringt Katharina Wergen ihr umfangreiches Wissen in die Fotografie ein. Seit 2018 ist sie bei WhiteWall im Unternehmen als Sales Consultant tätig und unterstützt Ausstellungsprojekte für Museen und Galerien. Zudem fokussiert sie sich verstärkt auf die Reportagefotografie. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der Fotografin, hier im Interview.

Porträt von Katharina Wergen, WhiteWall Sales Consultant Head Office.

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Ein sandiger Hügel spiegelt sich in einem ruhigen, blauen Gewässer. Auf dem Hügel befinden sich wenige Bäume, der Himmel ist blau mit leichten Wolkenformationen.

Vorbereitung Ihrer Bilder für den Druck

Eine Szene mit ausgewogener Belichtung, leuchtenden Farben, Details und Tiefe aufzunehmen, kann viel Zeit und Mühe kosten. Deshalb sollen die schönsten Bilder nicht auf der Festplatte oder im digitalen Archiv verstauben, sondern in voller Pracht erstrahlen: Gedruckt.

Von der WhiteWall-Expertin Katharina Wergen

Mehrere Bilder in verschiedenen Rahmen und Größen sind an einer hellen Wand über einem modernen Tisch arrangiert.

Ausstellen Ihrer Werke

Sie haben gelernt, mit Ihrer Kamera umzugehen, sind auf Motivsuche gegangen und haben Ihre Bilder bearbeitet. Jetzt kommt der wohl schönste Moment: Nach all der Arbeit, die zweifellos auch viel Spaß gemacht hat, ist es Zeit, das fertige Bild abzuspeichern. Ein Prozess geht zu Ende. Doch was geschieht mit dem Werk? Soll es digital auf der Festplatte verstauben? Nein, dafür haben Sie sich zu viel Mühe gegeben. Die Entscheidung, das Werk mit der Welt zu teilen, ist also gefallen. Hier erfahren Sie, welche Möglichkeiten der Präsentation es gibt, welche Schritte Sie bei der Ausstellung Ihrer Bilder beachten sollten und worauf Sie achten müssen.

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Eine Person in einem weißen Kleid steht im Nebel und hält in ihrer ausgestreckten Hand ein hell leuchtendes, rotes Licht. Der Hintergrund ist dunkel und neblig.

Online-Präsenz und Social Media für Fotografen

Professionelle Fotografen nutzten ihre Kontakte und mussten viel Aufwand betreiben, um ihre Arbeiten in Zeitschriften zu veröffentlichen oder ihre Werke in Ausstellungen zu präsentieren. Für Amateure war dies nahezu unerreichbar. Mit dem Internet und dem Erfolg entsprechender Plattformen wurde über Nacht die ganze Welt zur Bühne. Ob regional, national oder international, Fotografen können heute ganz einfach ihre Bilder teilen, präsentieren – und vermarkten. Es ist also einerseits deutlich einfacher geworden, seine Bilder der Welt zu zeigen, aber andererseits viel schwieriger, in der Masse gesehen und wahrgenommen zu werden.